Applied Earth Observation and Geoanalysis (EAGLE) (M.Sc.)
Applied Earth Observation and Geoanalysis (EAGLE) (Master)
Gegenstand des Faches
Aufgabe der Geographie ist es, räumliche Systeme auf der Erde zu erfassen, sie zu ordnen und sie genetisch, kausal und funktional zu analysieren und zu bewerten. Die Geographie befasst sich mit der Naturlandschaft oder natürlichen Umwelt, mit der Kulturlandschaft oder der vom Menschen gestalteten Umwelt und damit auch mit der gesellschaftlichen Umwelt. Die Geographie besitzt und verknüpft nach ihrer Konzeption natur- sowie geistes- und sozialwissenschaftliche Bereiche und nimmt daher unter allen Fächern, die sich mit dem „System Erde“ befassen, eine zentrale Stellung ein.Die Geographie kann in die Physische Geographie mit Geomorphologie, Klimageographie, Bodengeographie und Vegetationsgeographie und in die Humangeographie (auch “Anthropogeographie”, “Kulturgeographie” oder “Wirtschafts- und Sozialgeographie” genannt) mit Sozialgeographie, Bevölkerungsgeographie, Wirtschaftsgeographie, Siedlungsgeographie, Geographie des Freizeitverhaltens und des Tourismus, Verkehrsgeographie, Politische Geographie und Historische Geographie untergliedert werden. Zwischen allen genannten Ausrichtungen der Geographie gibt es zahlreiche Überschneidungen.
Obwohl sich die Physische Geographie und die Humangeographie zu eigenständigen Fachdisziplinen herausgebildet haben, arbeiten sie doch bei der Lösung von Problemen sehr eng zusammen. Grundkenntnisse der jeweils anderen Ausrichtungen des Faches sind daher unerlässlich und werden in allen Studiengängen der Geographie an der Universität Würzburg in den ersten Semestern vermittelt. Der Mensch greift täglich in die Umwelt ein und verändert diese. Nur durch ein vernetztes Denken können die vielfältigen Probleme und Aufgaben, die z.B. durch den Klimawandel oder den Demographischen Wandel entstehen, gelöst oder der gerechte Zugang zu Ressourcen für alle Menschen der Erde gesichert werden.
Da die Geographie interdisziplinär ausgerichtet ist, arbeitet sie eng mit den unterschiedlichsten Disziplinen zusammen. Ein Geograph, der in Afrika bei der Bekämpfung von Hungersnöten hilft, kann gemeinsam mit Ärzten, Ernährungswissenschaftlern und Hydrologen nach Lösungen suchen, während ein anderer Geograph mit Architekten und Verkehrsplanern zusammenarbeitet, um die Lebensqualität in den schnell wachsenden Städten in den weniger entwickelten Ländern zu verbessern.
Aufgabe der Angewandten Geographie ist die Umsetzung geographischer Erkenntnisse in Gesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Raumrelevante Faktoren und Entwicklungen sind zu ermitteln, zu analysieren und zu bewerten. Anschließend sind praxisnahe Lösungen zur Vorbereitung und Umsetzung unternehmerischer, planerischer und politischer Entscheidungen zu erarbeiten.
Der Einsatz von Computern hat die Vielzahl der Methoden, die bei der Erfassung und der Bewertung räumliche Systeme helfen, in den vergangenen Jahren stark erweitert und verfeinert. Hier sind z. B. die Geographische Fernerkundung oder der Einsatz Geographischer Informationssysteme zu nennen. Aber auch klassische Geräte wie barometrische Höhenmesser oder geodätische Vermessungsgeräte kommen nach wie vor zum Einsatz. Nicht nur die Physische Geographie, sondern auch die Humangeographie profitiert von der technischen Entwicklung, wenn z. B. große Datenmengen, die bei Befragungen entstanden sind, mittels spezieller Programme aufbereitet und ausgewertet werden. Daher werden in der Lehre auch die Geoinformatik und Geostatistik unterrichtet, um den Studierenden wichtige Schlüsselqualifikationen im IT-Bereich und in der quantitativen Datenanalyse zu vermitteln.
Neben diesen Bereichen gibt es insbesondere für die Lehramtsstudiengänge die Didaktik der Geographie, in der die geographischen Bildungsziele für Schulen, die für den Geographieunterricht typischen Kommunikationsprozesse, die maßgeblichen Methoden bei der Festlegung von Lehr- und Lernzielen und die für den Schulunterricht relevanten Medien im Mittelpunkt stehen. Gleichzeitig leistet die Didaktik aber auch für die anwendungsorientierten Studiengänge wertvolle Dienste, weil sie Fragen der Planungsdidaktik und Methoden der geographischen Kommunikation vermittelt.
Informationen zum Studium Applied Earth Observation and Geoanalysis (EAGLE) 120 ECTS
Der Einsatz von Erdbeobachtung und die Nutzung von Geoinformation ist in vielfacher Hinsicht ein elementarer wie integrativer methodischer Baustein der Geographie, der Geo- und Biowissenschaften sowie damit verbundener Nachbardisziplinen in der interdisziplinären Forschung und Lehre zu einem verbesserten Verständnis des Systems Erde und seiner Nutzung durch den Menschen. Neben den oberflächennahen Methoden dieser Disziplinen, zum Beispiel in der Geographie und Geologie, spielen Methoden der Fernerkundung (weltraum- oder luftgestützte bildgebende Verfahren) eine zunehmend wichtige Rolle, erlauben sie doch die wiederholte flächenhafte Erfassung der spektralen Eigenschaften der Erdoberfläche und somit Prozesse im Raum sowie die Dynamik des Naturraums inklusive seiner Geo- und Biosphäre und seiner anthropogenen Überprägung zu quantifizieren. Der Einsatz von Geoinformationstechnologie (wie beispielsweise statistischer Modellierung) ermöglicht vertiefend die Zusammenführung und Analyse von Ergebnissen der Erdbeobachtung mit in-situ Informationen. 4Jedoch nur ein fachgerechter, auf Grundwissen aus der Geographie, den Geo- und Biowissenschaften oder ihren Nachbarwissenschaften (wie beispielsweise den Umwelt-, Forst- und Agrarwissenschaften oder der Hydrologie) basierender Einsatz dieser Methoden kann eine auf Nachhaltigkeit und Effizienz abgestimmte Nutzung vorhandener Ressourcen (insbesondere Land, Wasser, Flora, Fauna, Gestein, Boden) unterstützen.Der Studiengang EAGLE vermittelt Studierenden mit entsprechendem Grundwissen genau die besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten, die notwendig sind, um die Querschnittsmethodik Fernerkundung unter Einbeziehung anderer Geoinformationsquellen zielgerichtet und kombiniert zur Lösung anspruchsvoller interdisziplinärer wissenschaftlicher Aufgabestellungen einzusetzen. Grundlegendes Ziel des Studiengangs EAGLE ist daher die Vermittlung der Fähigkeit, Fernerkundungsinformationen zum Management einer nachhaltigen Nutzung und Entwicklung des Lebensraumes Erde sowie seiner Ressourcen (wie z.B. erneuerbare Rohstoffe aus der Landwirtschaft, Biodiversität, Böden oder mineralische Rohstoffe sowie Klima) wissenschaftlich fundiert und anwendungsorientiert einzusetzen und dabei die Erdbeobachtung mit umfassender Kenntnis der Daten, algorithmischen Ansätze und technischen Umsetzungsmöglichkeiten selbständig und zielgerichtet einzusetzen und zu nutzen.
Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums von EAGLE mit dem Abschluss Master of Science verfügen die Studierenden über folgende Kompetenzen:
- Sie überblicken die Zusammenhänge und Entwicklungen des Fachgebiets "Applied Earth Observation and Geoanalysis".
- Sie verfügen über vertiefte Kenntnisse über die Zusammenhänge der Fernerkundung mit benachbarten Disziplinen.
- Sie erreichen insbesondere den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn durch eine realistische Ausschöpfung der Potenziale der angewandten Erdbeobachtung sowie der Geoinformationsanalyse.
- Sie haben die für den Übergang in die Berufspraxis notwendigen gründlichen Fachkenntnisse.
- Sie erstellen selbständig auf Fernerkundung und weiteren Geoinformationen basierende planerisch relevante Entscheidungsgrundlagen zum Management und zur nachhaltigen Nutzung und Entwicklung natürlicher Ressourcen sowie im Einsatz von Umweltfragen.
Unterrichtssprache ist Englisch.
Zulassungsvoraussetzungen
Um ein Masterstudium aufnehmen zu können, ist ein erfolgreich absolviertes Erststudium (in der Regel ein Bachelor) Voraussetzung. Außerdem müssen bestimmte fachliche Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sein, d.h. Sie müssen über bestimmte fachliche Kompetenzen in einem gewissen Umfang (ECTS) verfügen. Der hier in Rede stehende Master sieht außerdem ein Eignungsverfahren vor.Berufliche Perspektiven nach dem Studium
Die Einsatzmöglichkeiten von Geographen sind angesichts der großen Breite des Faches sehr groß und lassen sich kaum zusammenfassend darstellen. Besonders häufig arbeiten Geographen in den folgenden Bereichen:
- Regional-, Landes- und Stadtplanung
- Medien (Zeitungen, Verlage, Rundfunk, Fernsehen, Fachzeitschriften)
- Umwelt- und Naturschutz
- Entwicklungsländerforschung
- Wirtschaftsförderung
Arbeitgeber sind z.B.
- Behörden und Verwaltung
- Verbände
- Private Planungsbüros
- Industrie- und Handelskammern
- Akademien
- Forschungsinstitute
- Hochschulen
- Ministerien
Während des Studiums sollten Praktika absolviert werden, um einen Einblick in die einzelnen Berufsfelder zu gewinnen.
Weitere Informationen zum Studiengang
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