Surfen auf dem Tablet: Digital­studie untersucht Nutzungsverhalten

Medieninformation der Postbank vom 17.08.2022. Jeder zweite Jugend­liche besitzt mittlerweile ein Tablet oder hat zumindest Zugang dazu. Im Vergleich zu 2021 ist das ein Anstieg um elf Prozent­punkte. Die Geräte sind nicht nur stärker verbreitet als im Vorjahr, sie werden auch inten­siver genutzt: Die durch­schnittliche Dauer pro Woche stieg für alle 16- bis 18-Jährigen in Deutschland von 7,2 auf 11, 5 Stunden. Wer ein Tablet besitzt, surft damit rein rech­nerisch sogar noch deutlich länger. Das geht aus der repräsen­tativen Jugend-Digital­studie der Postbank hervor.

16- bis 18-Jährige sind im Schnitt 67,8 Stunden pro Woche online
16- bis 18-Jährige sind im Schnitt 67,8 Stunden pro Woche online © user34710080-freepik.com

Die meisten Corona-Schutz­maß­nahmen sind aus­ge­laufen, aber die Pan­demie­jahre haben den Alltag vieler Jugend­lichen dauer­haft verändert: 16- bis 18-Jährige sind 2022 durch­schnittlich 67,8 Stunden pro Woche online. Das ist beinah so viel Internet­zeit wie in den beiden Vor­jahren (2021: 70,4, 2020: 71,5 Stunden) und über zehn Stunden mehr als vor Ausbruch der Pan­demie (2019: 58 Stunden). Der häufigste Online-Zugang ist dabei das Smart­phone: 95 Prozent der Befragten nutzen es. Die durch­schnittliche Surf­dauer mit diesem Gerät liegt 2022 bei 39,0 Stunden pro Woche (2021: 43,7).

Tablets überholen Computer in der wöchentlichen Nutzungs­dauer

Tablets haben einen Sprung gemacht und sind inzwischen so verbreitet wie Laptops. Sie werden außerdem etwa doppelt so intensiv genutzt: durch­schnittlich rund zwölf Stunden pro Woche statt sechs. Damit lassen die Tablets nicht nur Note­books, sondern auch Desktop-PCs hinter sich. Im Vorjahr hatten die Laptops noch andert­halb, die Stand­platz­rechner knapp eine Stunde Vor­sprung. Während die Beliebt­heit von Tablets jedoch steigt, geht die Nutzung klassischer Computer für den Online­zugang zurück.

„Die Corona­krise hat den Umgang mit digitalen An­geboten nicht nur zeit­weise, sondern dauer­haft verändert“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digital­vertrieb der Postbank. „Einen Anstieg der online verbrachten Zeit hatten wir erwartet, die starken Ver­schiebungen bei den präferierten Geräten haben uns aber über­rascht. Die leichte Bedien­bar­keit wie beim Smart­phone in Kom­bination mit einem großen Bild­schirm ent­puppt sich offenbar als Gewinner­konzept, wenn Digitalität wichtiger wird. Der Anstieg der Tablet­nutzer von rund einem Drittel auf mehr als die Hälfte aller Jugend­lichen zeigt: Wer junge Menschen online erreichen möchte, muss sich darauf einstellen.“

Mädchen am Tablet, Jungen am PC

Zwischen den Ge­schlechtern gibt es deutliche Unter­schiede im Nutzungs­verhalten. Die so­genannten Handheld-Devices (Smart­phones und Tablets) sind bei Mädchen sehr viel populärer als bei Jungen. 98 Prozent der weib­lichen Befragten nutzen ein Smart­phone zum Surfen, aber nur 92 Prozent der männlichen. Noch größer ist der Abstand bei Tablets: 63 Prozent der Mädchen verwenden eines, aber nur 45 Prozent der Jungen. Bei Desktop-PCs kehrt sich das Ver­hältnis deutlich um: 54 Prozent der jungen Männer nutzen Stand­platz­rechner, aber nur 23 Prozent der Mädchen.

Entsprechend dieser Präferen­zen zeigen sich auch klare geschlechts­spezifische Unter­schiede bei der Nutzungs­dauer der verschiedenen Geräte­klassen: Mädchen sind mehr als 43 Stunden pro Woche mit dem Smart­phone online, Jungen knapp 35. Bei den Tablets führen die Mädchen mit 14,6 gegen­über 8,6 Stunden. Am PC ist das Verhältnis umgekehrt: Jungen nutzen ihn 11,1 Stunden pro Woche für einen Online­zugang, Mädchen nur 2,4 Stunden.

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