Health and Work Barometer

IFBG hat gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse (TK) und AUBI-plus über 2.500 angehende Schulabsolventinnen und -absolventen ab 14 Jahren zu ihrem Gesundheitszustand und ihren Erwartungen an künftige Ausbildungsstätten befragt. Die Ergebnisse zeigen: Mehr als ein Viertel der Befragten (29 %) fühlt sich oft oder immer emotional erschöpft. Gleichzeitig gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen dem Gesundheitszustand junger Menschen und ihren Wünschen an künftige Ausbildungsstätten – insbesondere soziale und gesundheitsfördernde Angebote spielen für belastete junge Menschen eine entscheidende Rolle bei der Wahl Ihres zukünftigen Arbeitgebers.

Mehr als ein Viertel der Schulabsolventen emotional erschöpft – Ausbildungsbetriebe und Hochschulen müssen handeln

Deutschlands angehende Schulabsolventinnen und -absolventen sind psychisch stark belastet. Nach eigenen Angaben fühlt sich mehr als ein Viertel der Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren oft oder immer emotional erschöpft (29 Prozent). Jeder und jede Fünfte (20,7 Prozent) gibt an, sich oft oder immer ausgelaugt zu fühlen. Das zeigt die neue Studie „Health and Work Barometer“ der Techniker Krankenkasse (TK), dem Ausbildungsportal AUBI-plus und IFBG. Insgesamt betrachtet bezeichnet der Großteil der angehenden Schulabgängerinnen und -abgänger seinen beziehungsweise ihren Gesundheitszustand allerdings als gut, sehr gut oder sogar ausgezeichnet. Das geben mehr als acht von zehn Befragten an (83,1 Prozent).

Je stärker psychisch belastet, desto wichtiger sind soziale Angebote

„Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist es wichtiger denn je, die Motivation und Gesundheit der jungen Beschäftigten frühzeitig zu stärken und langfristig zu erhalten“, erklärt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Interessant: Die Studie zeigt, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen Gesundheitszustand und Wünschen an die künftigen Arbeitgeber gibt. „Je stärker sich die jungen Menschen mental belastet fühlen, desto wichtiger sind ihnen „weiche“ Faktoren bei der künftigen Ausbildungsstätte. Dazu gehören zum Beispiel gutes Onboarding, Lerngruppen, gemeinsame soziale Aktivitäten, ein positives Arbeitsklima sowie Gesundheitsangebote“, so Baas. „Darauf sollten Arbeitgeber und Hochschulen reagieren.“

Wohnort, moderne Ausstattung, soziale Angebote

Der wichtigste Faktor für die junge Generation bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs oder Hochschule ist laut Report der Standort (65,7 Prozent). Hierunter fallen Aspekte wie die Distanz zum eigenen Wohnort, die Attraktivität der Stadt oder die Anbindung an die Infrastruktur. Platz zwei belegt die Modernität der Ausbildungsstätte (40 Prozent), beispielsweise eine moderne Ausstattung sowie digitale Angebote. Auf Platz drei und vier folgen bereits soziale Angebote (35 Prozent) sowie eine gesundheitsfördernde Ausgestaltung (26 Prozent).

Gesundheit beginnt schon in der beruflichen Ausbildung

„Mit dem Start ins Berufsleben kommen viele neue Herausforderungen auf die jungen Menschen zu, wie zum Beispiel ein Acht-Stunden-Arbeitstag, ungewohnte körperliche Arbeit oder Prüfungsdruck“, so Baas. „Mit gezielten Maßnahmen können Arbeitgeber die Belastungen nachhaltig reduzieren. Das stärkt nicht nur die Azubis, sondern sorgt auch für eine engere Bindung an den Arbeitgeber.“ Das gleiche gelte für Hochschulen. Auch hier sollte die Gesundheit der Studierenden von Anfang an mitgedacht werden.

Hintergrund der Studie

Für das das Health and Work Barometer wurden vom 2. April 2024 bis 31. Oktober 2024  insgesamt 2.527 angehende Schulabsolventinnen und -absolventen ab 14 Jahren online zu ihrem Gesundheitszustand, ihren Plänen zur Berufswahl und ihren Erwartungen an die künftige Ausbildungsstätte (Ausbildungsbetrieb oder Hochschule) befragt.

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