"Die Energiewende mitzugestalten, ist unsere Motivation"
88 Azubis lernen derzeit bei Westfalen Weser - mit besten Perspektiven: Aktuell liegt die Übernahmequote bei 100 Prozent. Für ihre hervorragende Nachwuchsarbeit hat Westfalen Weser jetzt zum dritten Mal in Folge das Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN erhalten. Über die Besonderheiten der Ausbildung spricht Burkhard Thiele, Leiter Berufliche Bildung, im Interview mit Sarah Detering aus der AUBI-news-Redaktion.

Sarah Detering von AUBI-plus: Herzlichen Glückwunsch zur erneuten Auszeichnung mit dem Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN! Sie haben zum dritten Mal in Folge mit „sehr gut“ abgeschlossen. Was hat Sie dazu bewogen, sich erneut dem 360°-Feedback zu stellen?
Burkhard Thiele: Um erfolgreich in der Schülergewinnung für duale Ausbildung zu sein, haben wir uns intensiv mit Studien zu Azubi-Recruitingtrends befasst. Die Qualität der Ausbildung spielt eine wesentliche Rolle bei der Auswahl des Ausbildungsbetriebs. Mit dem Zertifizierungsverfahren bekommen wir selbst ein fundiertes Feedback über die Qualität unserer Ausbildung und können uns damit stetig verbessern. Mit dem anerkannten Gütesiegel können wir unsere Ausbildungsqualität nachweislich nach außen tragen und damit bei den Schülern und Eltern punkten.
Die Rezertifizierung liegt nun bereits ein paar Monate zurück. Was haben Sie aus der Befragung mitgenommen? Konnten Sie schon die ersten Maßnahmen planen und umsetzen?
Burkhard Thiele: Zunächst haben wir mitnehmen dürfen, dass wir uns in den Punkten, in denen wir bei der letzten Befragung Handlungsbedarf gesehen und Maßnahmen eingeleitet haben, eine deutliche Verbesserung erzielen konnten. In der aktuellen Befragung war die „Wirkung des Ausbildungsmarketings“ zur Prüfung empfohlen. Auf dieser Basis haben wir unsere Ausbildungskampagne bereits überarbeitet und wir werden personell und strategisch in Ausbildungsmarketing mehr und anders investieren.
Ihr Ausbildungsbetrieb hat unter anderem im Bereich Onboarding hervorragend abgeschnitten. Was sind Ihrer Meinung nach die Schlüsselfaktoren für Ihr erfolgreiches Onboarding von Azubis?
Burkhard Thiele: Ein wesentlicher Schlüsselfaktor ist das hauptamtliche Ausbildungspersonal, was sich schon vor Ausbildungsbeginn mit wichtigen Themen des Pre- und Onboardings - gemeinsam mit den zukünftigen Azubis - befasst. Damit ist die Basis für einen guten Einstieg der Auszubildenden gelegt. Die Onboarding-Phase verläuft dann nach einem strukturierten Prozess, in dem neben den betrieblichen Themen auch das Mitaneinander der neuen und bereits erfahrenen Azubis nicht zu kurz kommt.
Im Vergleich zur letzten Zertifizierung vor drei Jahren wurde vor allem der Erfahrungsaustausch zwischen den Ausbilderinnen und Ausbildern gelobt. Welche Maßnahmen wurden ergriffen und wie sieht dieser Austausch konkret aus?
Burkhard Thiele: Wir haben gemeinsame Workshops und Trainings mit unseren hauptamtlichen Ausbildern und den Ausbildungsbeauftragten der Fachbereiche durchgeführt, in denen wir z. B. die Feedbackgespräche mit den Azubis neu ausgerichtet haben. Hier konnten wir viel voneinander lernen. Das Azubifeedback ist dadurch sehr viel wertschätzender und professioneller geworden.
In einer Freitextantwort eines Azubis heißt es: „Außerdem empfinde ich es für gut und wichtig, dass wir den Unterrichtsstoff, der uns in der Berufsschule nicht ausreichend vermittelt wird, noch ausführlicher und besser verständlich in den diversen Unterrichtseinheiten erlernen.“ Was können wir uns unter diesen Unterrichtseinheiten vorstellen?
Burkhard Thiele: Einmal in der Woche findet mit den Auszubildenden ein Unterrichtstag statt, an dem die betrieblichen Inhalte vermittelt werden, die anschließend in der Ausbildungswerkstatt oder in den Fachbereichen in die Praxis übertragen werden. Die direkte Kombination von theoretischen und praktischen Lerneinheiten hilft den Azubis, die Berufsschulinhalte besser zu verstehen bzw. zu ergänzen.
Wie stellen Sie sicher, dass die Ausbildungsplanung für alle Beteiligten – sowohl für die Azubis als auch für das Ausbildungspersonal – transparent und nachvollziehbar bleibt, und wie trägt das zur Motivation und zum Lernerfolg bei?
Burkhard Thiele: Jedes Ausbildungsjahr wird vor Beginn vollständig durchgeplant – organisatorisch wie auch inhaltlich. Die Planung wird allen Beteiligten als Jahres-Ausbildungsplan zur Verfügung gestellt. Damit können sich Ausbilder und Azubis auf die anstehenden Lerneinheiten vorbereiten und kommen dadurch in der fachlichen Entwicklung gut voran.
Zum Abschluss: Was macht Ihrer Meinung nach die Ausbildung bei Westfalen Weser zu etwas Besonderem?
Burkhard Thiele: Unsere Ausbildung zielt darauf ab, Fachkräfte für die Umsetzung der Herausforderungen der Energiewende zu entwickeln. Die Aussicht, in diesem Umfeld einen wichtigen Beitrag leisten zu können, motiviert die Ausbilder, neue Wege zu gehen, und die Azubis, ihre eigene Entwicklung engagiert in die Hand zu nehmen. Die dadurch entstandene positive Lernkultur des Förderns und Forderns macht die Ausbildung bei Westfalen Weser zu etwas Besonderem.
Über Westfalen Weser
Wir stehen für Vernetzung, Versorgung und Infrastruktur und verbinden die kommunalen Interessen mit den Chancen der Innovationen für die Region. Wir bei Westfalen Weser handeln aus gutem Grund und mit klaren Zielen. Als kommunaler Netzbetreiber hat die Versorgungssicherheit für uns höchste Priorität. Dabei setzen wir auf modernste Technologie und engagierte Mitarbeitende, die mit Leidenschaft dabei sind - jetzt und auch in Zukunft.Über das Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN
Das branchenübergreifend anerkannte Gütesiegel wird ausschließlich an Unternehmen vergeben, die im Zuge einer 360-Grad-Befragung zu über 70 Qualitätskriterien nachweisen, dass sie ihre Nachwuchskräfte herausragend beruflich qualifizieren.
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