Berufsvorbereitende Maßnahmen

Nicht jedem gelingt der direkte Übergang von der Schule in eine Ausbildung. Das ist nicht schlimm. Dafür gibt es die berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB). Damit nutzt du die Zeit bis zum nächsten Ausbildungsjahr sinnvoll und bereitest dich gezielt auf deinen Start ins Berufsleben vor.

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So nutzt du berufsvorbereitende Maßnahmen zu deinem Vorteil

Du hast deinen Schulabschluss geschafft, aber mit der Ausbildung hat es noch nicht geklappt? Kein Problem! Mit berufsvorbereitenden Maßnahmen (BvB) nutzt du die Zeit bis zum nächsten Ausbildungsjahr sinnvoll und machst dich fit für den Start ins Berufsleben. In einer BvB lernst du in Kursen und Praktika, was dich in einer Ausbildung erwartet und findest heraus, welcher Beruf wirklich zu dir passt. Du kannst die Maßnahme allgemein machen oder dich auf ein bestimmtes Berufsfeld konzentrieren.

Deine Vorteile mit einer BvB
Mit einer berufsvorbereitenden Maßnahme kannst du …
  • neue Berufe kennenlernen, die du vielleicht noch gar nicht kanntest.
  • herausfinden, was du kannst und wo deine Stärken liegen.
  • in verschiedenen Praktika ausprobieren, welcher Beruf wirklich zu dir passt.
  • Unterstützung von Ausbildern, Lehrkräften und Sozialpädagogen bekommen.
  • deinen Schulabschluss nachholen - zum Beispiel den Hauptschulabschluss oder den qualifizierenden Hauptschulabschluss.

Ablauf und Dauer

Während deiner BvB wirst du von Ausbildern, Lehrkräften und Sozialpädagogen begleitet. An fünf Tagen pro Woche lernst du Theorie und Praxis und wirst so bestens auf den Berufsalltag vorbereitet. Die Maßnahme dauert in der Regel bis zu einem Jahr und kann bei Bedarf auf 18 Monate verlängert werden.

Bevor du startest, lernst du gemeinsam mit deinem Betreuer, wo deine Stärken, Talente und Entwicklungsmöglichkeiten liegen. Daraus entsteht dein persönliches Profil, das die Basis für dein Training in Themen wie Berufswahl, Bewerbung und soziales Verhalten bildet. So bekommst du genau die Unterstützung, die zu dir passt.

Danach startest du in die Theoriephase: Du lernst wichtige Grundlagen und Schlüsselqualifikationen für verschiedene Berufsfelder. Parallel sammelst du in Betriebspraktika erste Erfahrungen im Arbeitsalltag. So kannst du ausprobieren, welcher Beruf wirklich zu dir passt.

Kosten und Unterstützung

Die Bundesagentur für Arbeit bietet die berufsvorbereitenden Maßnahmen gemeinsam mit Berufsschulen und freien Bildungsträgern an. Für dich ist die Teilnahme kostenlos. Während deiner BvB kannst du finanzielle Unterstützung bekommen, z. B. Berufsausbildungsbeihilfe (BaB) oder Ausbildungsgeld. Des Weiteren kannst du dir auch deine Fahrtkosten erstatten lassen und sparst so eine Menge Geld.

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Deine berufsvorbereitende Möglichkeiten

Das Ausbildungsvorbereitende Jahr (AVJ) richtet sich gezielt an junge Menschen. Wenn du noch keine passende Ausbildung gefunden hast, ist das AVJ eine super Möglichkeit. Du besuchst eine Berufsschule und kannst dich auf diese Berufsfelder vorbereiten:

  • Ernährung und Hauswirtschaft
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Gesundheit
  • Service und Sicherheit
  • Technik
  • Wirtschaft und Verwaltung

Dein erlerntes Wissen kannst du anschließend in deinen Betriebspraktika anwenden und festigen. Du sammelst Grundkenntnisse und praktische Erfahrungen, die dir bei der Entscheidung für deinen Traumberuf helfen.

Du kannst am ausbildungsvorbereitenden Jahr (AVJ) teilnehmen, wenn…

  • du deine Vollzeitschulpflicht (8-10 Jahre) erfüllt hast,
  • du noch berufsschulpflichtig bist und
  • es deine erste berufsvorbereitende Maßnahme ist.

Die Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) bietet dir Unterstützung, wenn du bisher keinen Ausbildungsplatz gefunden hast. In der BaE lernst du praktisch und theoretisch in einer Bildungseinrichtung und wirst individuell gefördert. Ziel ist, dass du nach dem ersten Ausbildungsjahr in ein Unternehmen wechselst und deine Ausbildung dort fortsetzt.

Du hast einen Anspruch auf die BaE, wenn…

  • du deine erste berufliche Ausbildung starten möchtest,
  • du jünger als 25 Jahre alt bist und
  • du deine Schulpflicht erfüllt hast.

Bei der BaE kannst du zwischen zwei Modellen wählen:

  1. Integratives Modell
    Du besuchst die Berufsschule in Vollzeit und lernst dort die Grundlagen deines Berufs. Neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Mathe und Sozialkunde hast du auch berufsbezogene Fächer, zum Beispiel Wirtschaft. Praktische Erfahrungen sammelst du direkt in der Schule - und je nach Möglichkeit auch durch kurze Praktika in Betrieben.
  2. Kooperatives Modell
    Hier lernst du die praktischen Inhalte direkt in Kooperationsbetrieben. So kannst du dein Wissen gleich anwenden, mitarbeiten und echte Einblicke in den Berufsalltag gewinnen.

Das Berufseinstiegsjahr (BEJ) ist ideal für dich, wenn du deinen Hauptschulabschluss gemacht hast und dich auf eine Ausbildung vorbereiten möchtest.
Du lernst verschiedene Berufsfelder kennen, entdeckst deine Stärken und startest mit mehr Selbstvertrauen in deine Ausbildung.

Du kannst am Berufseinstiegsjahr teilnehmen, wenn…

  • du einen Hauptschulabschluss hast,
  • du eine Praktikumsstelle in einem Betrieb für das gesamte Schuljahr hast,
  • du unter 18 Jahre alt bist und
  • und du deine Schulpflicht erfüllt hast.

In deinem BEJ besuchst du eine Berufsschule und lernst berufliche Grundlagen. Dein erlerntes Wissen kannst du anschließend in den Betriebspraktika anwenden und festigen.

Die Berufseingangsklasse (BEK) unterstützt Jugendliche, die in ihrem Leben vor besonderen Herausforderungen stehen – ob persönlich, familiär oder schulisch. Sie hilft dir dabei, Schritt für Schritt den Einstieg in Ausbildung oder Beruf zu schaffen. Hast du noch keinen Schulabschluss, gibt es die Möglichkeit ihn in der BEK deinen Hauptschulabschluss nachholen.

Du kannst an der Berufseingangsklasse teilnehmen, wenn…

  • du unter 18 Jahre alt bist,
  • du deine erste berufliche Ausbildung starten möchtest und
  • es deine erste berufsvorbereitende Maßnahme ist.

Du wirst während der Berufseingangsklasse von Berufsberatern begleitet. Zusammen führt ihr dann eine Potentialanalyse, eine Berufsfelderprobung und die Qualifizierungsbausteine durch. Mit der Potentialanalyse ermittelt ihr, welche Fähigkeiten und Kenntnisse du mitbringst. Die Ergebnisse helfen dir, dich besser zu orientieren und einen Beruf zu finden, der zu dir passt. Durch Praxisbeispiele bekommst du Einblicke in den Beruf und kannst für dich selbst feststellen, ob dir der Ausbildungsberuf gefällt. Durch Qualifizierungsbausteine erlernst du fachpraktische Inhalte und die Fertigkeiten für den jeweiligen Ausbildungsberuf. Du kannst zwischen diesen Qualifizierungsbausteinen wählen:

  • Lager und Handel
  • Elektrotechnik
  • Metalltechnik
  • Gesundheit und Soziales
  • Hotel- und Gaststättengewerbe
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Farb- und Raumgestaltung
  • Holztechnik

Info: Diese berufsvorbereitendende Maßnahme ist nur in Kiel möglich!

Das Berufsgrundschuljahr (BGJ) richtet sich an junge Menschen, die noch keine passende Ausbildung gefunden haben. Du besuchst eine Berufsschule, an der du ein staatlich anerkanntes Ausbildungsjahr bzw. berufsvorbereitendes Jahr abschließt.

Du kannst am Berufsgrundschuljahr teilnehmen, wenn…

  • du unter 18 Jahre alt bist,
  • du deine Vollzeitschulpflicht (8 - 10 Jahre) erfüllt hast,
  • du mindestens einen Hauptschulabschluss hast,
  • du bereits ein Berufsvorbereitungsjahr absolviert hast und
  • du bereits an einer beruflichen Schule angemeldet bist

Das Berufsgrundschuljahr lohnt sich für dich, da du nach dem BGJ bereits in das zweite Ausbildungsjahr einsteigen kannst. In deinem BGJ besuchst du eine Berufsschule und lernst berufliche Grundlagen. Dein erlerntes Wissen kannst du anschließend in den Betriebspraktika anwenden und festigen.

Natürlich gibt es für dich nach dem Berufsgrundschuljahr ein Zeugnis. Wenn du in allen Fächern mindestens die Note 4 erreicht hast und regelmäßig zum Berufsschulunterricht gegangen bist, erhältst du ein Abschlusszeugnis. Solltest du in einem Fach schlechtere Noten haben oder häufiger gefehlt haben, bekommst du ein Abgangszeugnis.

Das Berufsorientierungsjahr (BOJ) ist ideal für dich, wenn du deine Schulpflicht erfüllt hast, aber noch keinen Hauptschulabschluss hast. Diesen kannst du im BOJ einfach nachholen. Du erlernst berufliche Kenntnisse aus verschiedenen Berufen und Bereichen.

Du kannst am Berufsorientierungsjahr teilnehmen, wenn…

  • du deine Schulpflicht erfüllt hast
  • und du keinen Schulabschluss hast.

Im BOJ lernst du verschiedene Berufsfelder kennen und sammelst praktische Erfahrungen. Dabei findest du heraus, welcher Beruf zu dir passt. Nach der Wahl deines Berufsfelds bekommst du berufsspezifischen Unterricht und kannst deinen Hauptschulabschluss nachholen. Mit dem Abschluss des BOJ hast du deine Schulpflicht erfüllt und deinen Hauptschulabschluss in der Tasche – damit kannst du ein Berufsgrundschuljahr beginnen oder direkt eine Ausbildung starten.

Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) ist für dich, wenn du noch keine Ausbildung gefunden hast. In der Berufsschule lernst du Grundlagen aus verschiedenen Berufsfeldern und wirst gezielt auf eine Ausbildung vorbereitet.
Am Ende des BVJ bist du bestens gerüstet, um in deine berufliche Zukunft zu starten.

Du kannst am Berufsvorbereitungsjahr teilnehmen, wenn…

  • du noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz bist
  • und du deine Schulpflicht noch nicht erfüllt hast.

Dein erlerntes Wissen kannst du anschließend in den Betriebspraktika anwenden und festigen.

Hilfe in der Ausbildung

Du hast während deiner Ausbildung Schwierigkeiten – in der Schule, im Betrieb oder finanziell? Wir zeigen dir, welche Hilfen in der Ausbildung es gibt und wie du sie bekommst.