Bundesbester Bergbautechnologe: „Bergmann zu sein macht mich stolz“

Florian Hoßfeld hat 2024 seine Ausbildung zum Bergbautechnologen als Bundesbester abgeschlossen. Dafür wurde er in Berlin geehrt. Im Portrait verrät er, was er bei K+S noch vorhat.

Es ist Schichtwechsel an der Schachtanlage Herfa. Kumpels verabschieden sich in den Feierabend, andere strömen in die Kaue. „Kommst du gleich?“, fragt ein Kumpel. „Gleich“, antwortet Florian Hoßfeld. Bevor er in die Grube einfährt, hat er noch etwas zu erledigen. Im vergangenen Dezember hat ihn die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) nach Berlin eingeladen. Denn Florian Hoßfeld hat vergangenes Jahr seine Ausbildung zum Bergbautechnologen mit Fachrichtung Tiefbau als Bundesbester abgeschlossen.

Die Leistung des 25-Jährigen aus Immelborn bei Bad Salzungen sorgt für Aufmerksamkeit – gerade auch in einer traditionsreichen Bergbauregion wie dem Werratal. Die Presse hat Interesse angekündigt – auch heute kommt ein Redakteur vorbei, um ihn zu porträtieren. „Eigentlich stehe ich nicht gerne im Mittelpunkt – aber die Anerkennung meiner Leistung ist schon schön“, sagt er. Im Direktionszimmer der Untertagedeponie (UTD) Herfa-Neurode hängen Grubenrisse an der Wand und Salzkristalle liegen in Vitrinen. Der junge Thüringer hat die Ärmel seines grauen Hemdes hochgekrempelt und beginnt zu erzählen: "Unter Tage, das ist ein Arbeitsplatz wie kein anderer.”

Der Weg in die Grube führte über Freiberg
Im Gegensatz zu vielen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von K+S hat der 25-Jährige keine familiäre Verbindung in den Bergbau. Nach dem Abitur 2017 führte ihn sein Weg an die TU Freiberg, wo er ein Geologiestudium begann. Schon als Jugendlicher hat er Minerale gesammelt, erzählt er dem nachbohrenden Redakteur, im Urlaub oder zu Hause im Thüringer Wald.

Doch recht zufrieden war er mit dem Studium nicht. Er verließ die Universität und begann 2021 eine Ausbildung bei K+S. „Die Entscheidung für die Ausbildung würde ich jederzeit wieder treffen“, sagt er selbstbewusst. „Wenn etwas Spaß macht und man ein Ziel vor Augen hat, dann geht die Ausbildung leicht von der Hand.“
Besondere Momente
Florian Hoßfeld hat seine dreijährige Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzt. Dass er zu den Besten gehört, hat sich also schon etwas früher abgezeichnet. Ein Selbstläufer war es dennoch nicht. Theoretische Prüfungen in den Bereichen Technik, Geologie und Lagerstätte sowie Bergrecht – „das hat es in sich gehabt“, sagt Hoßfeld. Die von K+S gewährten Lernpausen hat er jedenfalls sinnvoll genutzt. Im Privatleben findet er Ausgleich im Sport, erzählt er. Fußball, Flagfootball und Radfahren, damit hält er sich fit.

Wann er gemerkt hat, dass Bergbautechnologe der richtige Beruf für ihn ist, möchte der Redakteur wissen. Hoßfeld zögert. „Es gab einen Moment, der mir gezeigt hat, alles richtig gemacht zu haben“, sagt er dann. Und erzählt von einem Kumpel, der nach 40 Jahren seine letzte Schicht verfahren hat. „Ein beinharter Typ, der ruhte in sich und hat nichts an sich rangelassen, müssen Sie sich vorstellen“, beschreibt der junge Bergmann die Situation. Zusammen mit den Kollegen sei man am Ende der Schicht zum Füllort gefahren, der Kollege sagte zum Abschied ein paar Worte. Plötzlich holte ein weiterer Kollege eine Trompete hervor und stimmte das Steigerlied an, alle haben gesungen. „Der Mann hat Rotz und Wasser geheult – Bergmann zu sein, das macht mich sehr stolz.“
Ausbilder ist sehr zufrieden
„Ob jemand gut ist, das hat mit Begabung zu tun, vor allem aber mit Engagement. Von Florian war ich von Anfang an überzeugt“, sagt Rigo Wildförster. Er ist Ausbildungsleiter Bergbau am Werk Werra. Vor rund einem Jahr hat Florian Hoßfeld ausgelernt. Seitdem arbeitet er im UTD-Betrieb in der Streckenvorrichtung, fährt Lader, beraubt und ankert die Firste. „Der Beruf macht Spaß. Auch die Kollegen und Vorgesetzten – das passt alles“, freut sich Hoßfeld. Wie es für ihn beruflich weitergehen soll? „In den nächsten Jahren würde ich gerne meinen Techniker in Clausthal-Zellerfeld machen“, wünscht sich der 25-Jährige. Die Chancen dafür stehen gut, sagt Rigo Wildförster. „Florian ist ein toller junger Mann, genau solche Leute brauchen wir.“

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