„Azubis früh an das selbstständige Arbeiten heranführen"

Zum ersten Mal hat PETER/LACKE aus Hiddenhausen jetzt seine Ausbildungsarbeit zertifizieren lassen - und auf Anhieb mit „sehr gut" abgeschlossen. Was das Besondere an einer Ausbildung bei PETER/LACKE ist, erklären Leonie Dieckhöner, verantwortlich für Weiterbildung und Ausbildung, und Michel Kemper, Azubi zum Industriekaufmann im 2. Lehrjahr, im Interview mit Heidi Becker aus der AUBI-news-Redaktion.

Die Interviewpartner Leonie Dieckhöner und Michel Kemper
Die Interviewpartner Leonie Dieckhöner und Michel Kemper © PETER-LACKE GmbH

Heidi Becker: Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Zertifizierung mit dem Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN! Ich freue mich sehr, dass ich heute mehr über Ihre Ausbildungsarbeit erfahren darf. Starten wir doch mit einer kurzen Vorstellung!

Leonie Dieckhöner: Sehr gerne! Mein Name ist Leonie Dieckhöner, ich bin 23 Jahre alt und habe selbst meine Ausbildung als Industriekauffrau bei PETER/ LACKE im Jahr 2023 abgeschlossen. Seitdem bin ich in der Personalabteilung als Junior HR-Business Partner für die Bereiche Weiterbildung und Ausbildung mit verantwortlich.

Michel Kemper: Ich bin Michel Kemper, 20 Jahre alt und bin im 2. Lehrjahr zur Ausbildung als Industriekaufmann bei PETER/ LACKE. 

Für Ihr Unternehmen war es die erste Zertifizierung. Woher kannten Sie das Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN und was hat Sie dazu bewogen, sich dem Zertifizierungsverfahren zu stellen?

Leonie Dieckhöner: Wir sind im Rahmen einer Ausbildungsveranstaltung über andere Ausbildungsbetriebe auf das Gütesiegel aufmerksam geworden. Dadurch haben wir uns mit dem Zertifizierungsverfahren beschäftigt und sind relativ schnell zu dem Entschluss gekommen, unser Ausbildungskonzept zertifizieren zu wollen. Hierbei war uns besonders wichtig, ein Feedback zu erhalten und ggf. Verbesserungspotentiale aufzudecken. 

Sie haben auf Anhieb mit „sehr gut“ abgeschlossen. Haben Sie damit gerechnet?

Leonie Dieckhöner: Direkt damit gerechnet haben wir nicht. Wir haben jedoch, aufgrund der vielen positiven Veränderungen und Rückmeldungen in dem Bereich, mit einem recht guten Ergebnis gerechnet. 

Die Beteiligung lag in allen Befragungsgruppen bei 100 Prozent. Was hat Sie bzw. die anderen Nachwuchskräfte zur Teilnahme motiviert?

Michel Kemper: Mich persönlich hat am meisten motiviert, dass wir durch die Umfrage die Möglichkeit bekommen haben, Feedback zu geben. Dadurch wurde uns die Möglichkeit gegeben, die Ausbildung aktiv mitgestalten zu können. 

Die Kompetenzen des Ausbildungspersonals wurden besonders positiv bewertet. Was macht für Sie einen guten Ausbilder bzw. Betreuer aus?

Michel Kemper: Das glaube ich! Ein guter Ausbilder ist für mich jemand, der auf der einen Seite fachlich kompetent ist, immer ein offenes Ohr hat und mich aber auch unterstützt, wenn es vielleicht mal nicht so gut läuft.

Und wie bereiten Sie Ihr Ausbildungspersonal auf die Ausbildungsarbeit vor?

Leonie Dieckhöner: Unsere Ausbilderinnen und Ausbilder durchlaufen zuerst den Vorbereitungskurs sowie die Ausbildereignungsprüfung der IHK. Außerdem werden neue Ausbilderinnen und Ausbilder frühzeitig auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet und nehmen beispielsweise frühzeitig an den regelmäßigen Ausbildertreffen teil. In diesen Ausbildertreffen werden unter anderem aktuelle Themen und Schwierigkeiten gemeinsam besprochen. 

Das Onboarding der Azubis wurde ebenfalls positiv bewertet. Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Zeit bei PETER/LACKE?

Michel Kemper: Ja, daran erinnere ich mich sehr gut! Am ersten Tag war ich etwas aufgeregt und habe mich sehr gefreut, als ich zuerst meine Ausbilder und die anderen Azubis kennengelernt habe. Wir haben eine Unternehmensführung bekommen, um alles kennenzulernen und uns zurecht finden zu können. In der ersten Woche haben wir auch eine kleine Azubi-Fahrt gemacht, das fand ich richtig gut! Wir haben drei Tage zusammen in der Azubi-Gruppe in einem Hotel verbracht und dort ein Unternehmensplanspiel gespielt. Außerdem haben wir zusammen gebowlt und sind gemeinsam mit allen Ausbildern und unserem Geschäftsführer essen gegangen. Das war schon ein kleines Highlight! 

Das berufliche Lernen im Betrieb war ein weiteres Top-Kriterium. In einer Freitext-Antwort heißt es beispielsweise: Zusätzlich wurde den Azubis ziemlich früh das selbstständige Bearbeiten zugetraut, was zu einem erheblichen Lernerfolg führte. Warum sind Ihnen Selbständigkeit und Lernen an realen Kundenaufträgen so wichtig? Worauf kommt es Ihnen an?

Leonie Dieckhöner: Uns ist es wichtig, dass Azubis früh an das selbstständige Arbeiten herangeführt werden und beispielsweise auch an realen Kundenaufträgen arbeiten. Wir möchten, dass die Azubis ab dem ersten Tag wissen, dass sie aktiv ihren Teil zum Unternehmenserfolg beitragen. Dies ist uns auch aus Motivations- und Wertschätzungszwecken sehr wichtig. Außerdem ist es uns wichtig, dass die Auszubildenden alle nötigen Kompetenzen erwerben, um nach ihrer Ausbildung keine Schwierigkeiten bei ihrem Berufseinstieg haben. 

Wie war es für Sie, früh Verantwortung zu übernehmen? Gibt es eine Aufgabe, die Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben ist?

Michel Kemper: Es war anfangs manchmal etwas herausfordernd, da es komplett neue Aufgaben für mich waren. Allerdings konnte ich mich mit der Zeit daran gewöhnen und auch Vertrauen in meine Fähigkeiten entwickeln und damit sicherer werden. Als Beispiel fällt mir gerade spontan eine große Veranstaltung ein, bei der ich tatkräftig unterstützen durfte. Ich habe bei der Betreuung von internationalen Gästen, bei der Organisation und bei der Durchführung unterstützt. 

Neben den Stärken macht das Zertifizierungsverfahren auch Verbesserungspotenziale sichtbar. Welche Entwicklungsfelder haben Sie identifiziert? Woran arbeiten Sie gerade?

Leonie Dieckhöner: Ein Verbesserungspotenzial, welches wir aufdecken konnten, war auf jeden Fall unsere Präsenz auf dem Ausbildermarkt. Viele der Azubis haben noch nicht viel über die Ausbildungsmöglichkeiten bei PETER/LACKE gehört, bevor sie sich beworben haben. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, präsenter an Ausbildungsmessen teilzunehmen und auch auf den sozialen Netzwerken speziell junge Menschen anzusprechen. Dafür haben unsere Azubis einen Instagram- und TikTok-Kanal gegründet und sorgen selbstständig für entsprechenden Content. Dieses hat außerdem den großen Vorteil, dass die Azubis erste Erfahrungen im Projektmanagement erleben können und die Gemeinschaft der Azubis noch stärker zusammenwächst.

Was macht Ihrer Meinung nach die Ausbildung bei PETER/LACKE aus?

Michel Kemper: Die Ausbildung bei PETER/ LACKE zeichnet sich für mich vor allem durch die abwechslungsreiche Gestaltung der Ausbildung, durch die netten Kolleginnen und Kollegen und das internationale Umfeld aus. Auch in der Ausbildung hat man die Möglichkeit, mit internationalen Kolleginnen und Kollegen zu agieren und schon an Projekten mitwirken zu können. Mir gefällt ebenfalls der Kontakt zu den anderen Azubis und dass wir hier auch gemeinsam an übergeordneten Themen arbeiten können. Was auch sehr herausstechend ist, dass man auch selbst Verantwortung übernehmen kann und auch an über die Ausbildung hinausgehenden Themen arbeiten kann. 

Vielen Dank für das Gespräch und die spannenden Einblicke! 

Über PETER/LACKE

Wir sind PETER/LACKE. Seit über 100 Jahren entwickeln und produzieren wir innovative Lacksysteme und sind derweil in den Marktsegmenten Automotive, Aviation, Lifestyle und Glass tätig. PETER/LACKE wird in der fünften Generation geführt. Unseren unternehmerischen Erfolg sichert Nachhaltigkeit im Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Soziales. Wir verfügen über eigene Produktionsstandorte in neun Ländern (Europa, Amerika, Asien) sowie zusätzliche Servicestandorte. 

Über das Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN

Das branchenübergreifend anerkannte Gütesiegel wird ausschließlich an Unternehmen vergeben, die im Zuge einer 360-Grad-Befragung zu über 70 Qualitätskriterien nachweisen, dass sie ihre Nachwuchskräfte herausragend beruflich qualifizieren.

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