Julia Knopp - Ausbildung Hamburgische Notarkammer - Hamburg

Was macht eigentlich ein Notarfachangestellter?

Die wenigsten Schüler wissen, was hinter dem Beruf der Notarfachangestellten steckt. Wir haben mit Julia Knopp (22) gesprochen, Auszubildende in einem Hamburger Notariat. Sie erklärt, warum sie die Ausbildung zur Notarfachangestellten gewählt hat, wie ihr Alltag aussieht und welche Voraussetzungen Bewerber mitbringen sollten.

 

Julia, in welchem Lehrjahr bist Du aktuell und warum hast du gerade diese Ausbildung gewählt?

Ich bin gerade in das dritte und damit letzte Lehrjahr meiner Ausbildung gekommen. Ich habe mich für den Beruf der Notarfachangestellten entschieden, weil ich gerne eigenständig in verschiedenen Aufgabenbereichen arbeite und mich sehr für Recht interessiere.

 

In welchen Aufgabenbereichen arbeitest Du genau?

Als Notarfachangestellte unterstütze ich den Notar bei der Beurkundung verschiedener Rechtsgeschäfte wie zum Beispiel der Erstellung eines Ehevertrages oder einer GmbH-Gründung. Dabei bereite ich Urkunden eigenständig vor und bin erste Ansprechpartnerin für die Mandanten. Natürlich gehören auch Telefonate und Boten- oder Gerichtsgänge dazu.

 

Benötigt man für die Ausbildung einen bestimmten Schulabschluss?

Nein, grundsätzlich kann sich jeder für die Ausbildung bewerben. Aufgrund der sehr verantwortungsvollen Tätigkeiten haben die meisten Auszubildenden aber Abitur oder einen Realschulabschluss.

 

Wie bist Du an deinen Ausbildungsplatz gekommen?

Ich habe mich auf der Internetseite der Hamburgischen Notarkammer über das Berufsbild informiert und dann ein Notariat in der Nähe meines Wohnorts gesucht und mich dort direkt beworben. Man kann Bewerbungen aber auch an die Notarkammer schicken und diese übernimmt dann die Weiterleitung an suchende Notariate in Hamburg.

 

Wie lange dauert die Ausbildung und was beinhaltet sie?

Die Ausbildung dauert grundsätzlich drei Jahre, kann bei besonders guten Leistungen aber auf zweieinhalb Jahre verkürzt werden. Ich habe zwei halbe Tage in der Woche Berufsschule und einen halben Tag frei. Den Rest der Woche bin ich dann in meinem Notariat und lerne dort das praktische Arbeiten.

 

Was lernt ihr in der Berufsschule und was im Notariat?

In der Berufsschule werden rechtliche Fächer wie zum Beispiel Erb- und Familienrecht unterrichtet. Daneben haben wir auch Fächer wie Büroorganisation und lernen, wie, warum, was gemacht wird. In meinem Notariat lerne ich, wie Urkunden erstellt werden, wie ein Büro funktioniert und wie ich mit Mandanten umgehe.

 

Gibt es auch Dinge, die Du nicht so gerne machst?

Klar, gibt es auch Dinge die nicht so viel Spaß machen. Dazu gehört zum Beispiel der Botengang bei Regen.

 

Was schätzt Du besonders an deiner Ausbildung?

Von Anfang an Teil des Teams gewesen zu sein und sofort anspruchsvolle Aufgaben anvertraut bekommen zu haben. Außerdem lerne ich viele Sachen, die mir auch in meinem Privatleben nutzen.

 

Welches Ausbildungsgehalt erhältst Du und mit welchen Einstiegsgehältern kann man rechnen?

Ich habe im ersten Lehrjahr mit 750 Euro brutto im Monat angefangen und verdiene heute 950 Euro. Einstiegsgehälter liegen in Hamburg bei ca. 2000 Euro brutto im Monat.

 

Welche Tipps hast Du für alle auf Lager, die sich auch für eine Ausbildung als Notarfachangestellte interessieren?

Mein Tipp: Auf jeden Fall bewerben! Ich habe jetzt schon öfter gehört, dass sich Schüler erst gar nicht beworben haben, weil sie zu viel Respekt vor der Aufgabe haben oder Notare für trocken halten. Ich kann nur dazu raten, sich selbst ein Bild zu machen. Ich selbst war wirklich überrascht, wie locker gekleidet ich ins Büro gehen kann. Ich glaube, es ist immer schwer, sich in unserem Alter schon auf eine Tätigkeit festzulegen. Mit einer Ausbildung zur Notarfachangestellten stehen mir aber auch noch viele andere Türen offen. Versicherungen, Banken und Immobilienhäuser brauchen immer Leute, die sich in unseren Rechtsbereichen auskennen und wissen unsere Ausbildung sehr zu schätzen.

 

Welche Voraussetzungen sollte ein Bewerber aus deiner Sicht in jedem Fall mitbringen?

Konzentration, Teamfähigkeit, genaues Arbeiten, Selbstbewusstsein und Humor!

 

Welche Karrierechancen haben Notarfachangestellte?

Stellt sich die Frage was, Karriere eigentlich heißt. Die einen wollen möglichst schnell viel Geld verdienen, die anderen ein Team leiten und wieder andere Kinder bekommen und Teilzeit arbeiten. Ich denke, in unseren Teams ist für jeden Karrieretypen Platz. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, sich zum Notarreferenten weiterbilden zu lassen, was natürlich mit mehr Gehalt und Verantwortung verbunden ist. Aber auch Teilzeit-Modelle sind bei uns an der Tagesordnung.

 

Wie geht es für dich nach deiner Ausbildung weiter?

Die Übernahmechancen von Auszubildenden liegen zurzeit bei 90 Prozent. Wenn also alles klappt, werde ich in meinem Notariat bleiben und mein Team weiterhin unterstützen.

 

Danke für deine offenen Antworten Julia!


Notarfachangestellter / Notarfachangestellte
Notarfachangestellter / Notarfachangestellte

Notarfachangestellte sind die rechte Hand der Notare bei rechtlichen Dienstleistungen. Sie kümmern sich vor allem um den administrativen Bereich wie zum Beispiel das Anlegen von Akten, Ausfüllen von Anträgen, die Buchführung und die Kommunikation mit Mandanten, Behörden und Gerichten. -

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Ob Unternehmensgründung, Hauskauf oder Hochzeit: Wenn es um rechtliche und gleichzeitig persönliche Angelegenheiten geht, sind Experten gefragt, die Menschen fachmännisch und menschlich zur Seite stehen. Dies ist die Aufgabe von Notaren und Notarfachangestellten.

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