Entspann dich! Abschalten in der Ausbildung

Jeder, der arbeiten geht, braucht einen Ausgleich – auch du. Bloß sollte gerade bei Azubis, die erst mit der Lehre angefangen haben, die Freizeitbeschäftigung nicht noch Stress obendrauf packen. Und dafür benötigt es enspanntere Hobbys, als du bisher gewohnt warst. Wir nehmen die Freizeitbeschäftigungen Lesen, Fotografieren, Wandern und Musizieren einmal genauer unter die Lupe.

Beim Wandern bekommst du einen freien Kopf.
Beim Wandern bekommst du einen freien Kopf. © marcino | Pixabay Public Domain

Sind wir ehrlich: Die Schulzeit war in der Retrospektive gar nicht soo anstrengend und stressig, wie man sie damals empfand, oder? Vor allem aber waren damals dank der, im Vergleich zu einer Ausbildung erfreulich kurzen Schultage, auch noch ein oder mehrere richtig zeitintensive Hobbys möglich. Aber heute? Wer etwa den ganzen Tag als Beton- und Stahlbetonbauer auf der Baustelle arbeitet, der hat meist in seinem wohlverdienten Feierabend schlicht nicht mehr die Kraft, sich auch noch stundenlang über den Fußballplatz hetzen zu lassen oder ähnlich bewegungsintensive Dinge auszuüben. Umgekehrt bedeutet aber auch ein weniger körperlich anstrengender Bürojob wie Rechtsanwaltsfachangestellter nicht, dass man abends noch sonderlich viel Energie hätte – da erfolgt die Anstrengung über den Geist statt die Muskeln. Kurzum: Wenn du eine Ausbildung machst, benötigst du ein Hobby, das dir dabei hilft, dich nach Feierabend zu entspannen, das deine Gedanken auf etwas anderes fokussiert und dich somit unterstützt, deine Kräfte für den Job dauerhaft hochzuhalten. Welche dafür in Frage kommen können, erklärt dir der folgende Artikel. Aber: Bitte nicht erschrecken, einige davon klingen auf den ersten Blick für einen jungen Menschen langweilig – wer sie aber probiert, wird sicherlich schnell Gefallen daran finden.

1. Lesen
Ein Buch lesen – viele wird es schon beim Gedanken daran gruseln. Doch zunächst gilt einmal: Lesen ist für sehr viele Jugendliche ein extrem beliebtes Hobby. Und außerdem darfst du nicht den Fehler machen und dich von den diversen Pflichtlektüren aus der Schulzeit abschrecken lassen – die waren alleine schon deshalb eine Tortur, weil du das Thema vorgegeben bekommen hast und dazu auch noch Arbeiten schreiben musstest.

Nein, Freizeit-Lesen ist Fernsehen im Kopf. Was du auf der Leinwand und dem Bildschirm vorgekaut bekommst, kannst du beim Lesen in deinem eigenen Kopf entstehen lassen – Menschen, Landschaften, Szenarien: Das alles baust du dir selbst auf. Und zudem gilt: Es gibt praktisch kein Genre, zu dem nicht hunderte oder gar tausende Bücher geschrieben wurden. Du willst Sci-Fi-Action lesen, bei der sich die Menschheit gegen übellaunige Aliens verteidigen muss? Schau dir mal den Autor John Ringo an! Oder stehst du mehr auf Frauen im Mittelalter? Dann ist Iny Lorenz deine Autorin.

Zudem: Niemand muss sich heute mehr das Zimmer mit Büchern vollpacken: Alles existiert mittlerweile als E-Book und kann auf praktisch jedem Gerät gelesen werden.

2. Fotografie
Eine Generation vor dir hätte dieses Hobby sicher nicht als gechillt angesehen. Analoge Fotografie war langwierig und ziemlich frustrierend. Dank der Digitalfotografie hat sich das alles aber entscheidend gewandelt:

  • Auf eine Speicherkarte passen tausende Fotos
  • Man sieht das Ergebnis sofort statt erst nach dem Entwickeln
  • Jeder kann seine Werke beliebig auf dem Computer bearbeiten
  • Man muss keine Unsummen mehr ausgeben, um vernünftiges Einsteiger-Equipment zu bekommen

Vor allem der letzte Punkt kann für dich als chronisch geldknapper Azubi der Knackpunkt sein. Sicher besitzt du ein Smartphone, oder? Dann hast du eigentlich schon alles für den Einstieg in die Fotografie: Ein modernes Smartphone macht klasse Bilder und mit wenigen Handgriffen kannst du Helligkeit, Filter und Ausschnitt verändern. Für den Anfang taugen Stillleben, Landschaftsfotos und Städtefotografie am besten, da sich dort kaum etwas bewegt. Und wenn du diese Grundlagen beherrschst, kannst du dich auch an anspruchsvollere Sachen wagen. Atemberaubende Fotos vom Sternenhimmel schießen? Deinen Freunden zum Geburtstag ein eigenes Fotoshooting schenken? Nichts leichter als das!

3. Wandern
Auf der Arbeit hast du Tag für Tag dutzende Menschen um dich – und die gehen einem manchmal ganz gewaltig auf die Nerven, das ist absolut normal. Wenn du deinen Geist nach der Arbeit völlig auskoppeln willst, dann könnte Wandern dein Ding sein. Du brauchst praktisch nichts anderes als vernünftige Schuhe und schon kann es losgehen. Deutschland ist nur so gespickt mit den schönsten Wanderrouten. Zudem haben bald jedes Dorf und selbst die meisten Städte eigene Strecken im Umland, die du nach Feierabend problemlos erreichen kannst. Doch was macht „einfach gehen“ mit dir?

  • Es beruhigt dich durch den Mangel an anderen Personen um dich herum
  • Dein Geist kommt zur Ruhe, weil er kaum gefordert wird
  • Dein Körper wird genauso gut trainiert wie auf jedem Laufband im Fitnessstudio
  • Die mangelnde mediale Reizüberflutung ermöglicht deinem Kopf, richtig abzuschalten

Macht ruhig und fit - eigentlich kein Grund, es nicht zu probieren, oder? Zudem gibt Wandern dir auch noch die Möglichkeit, dir Dinge in aller Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen: Nach der Ausbildung in der Firma bleiben oder wechseln? Nirgendwo sonst kannst du besser über solche Fragen nachdenken als in der Einsamkeit eines Wanderwegs.

4. Ein Instrument lernen
Instrumente lassen sich nur in der Band spielen? Von wegen. Und genau, weil du praktisch jedes Instrument auch alleine spielen kannst, wenn du dazu Lust hast, sind sie ebenso als Hobby zu empfehlen. Dabei gilt: Vergiss alles, was dir irgendwelche Fachleute über Einsteigerinstrumente erzählen wollen. Wenn du E-Gitarre spielen willst, musst du nicht mit der Blockflöte einsteigen. Und wer sich auf dem Schlagzeug auspowern will, benötigt Lernbücher und YouTube-Videos, keine teuren Lehrer.

Musik entspannt, das ist bekannt. Aber wusstest du, dass das Erlernen eines Instruments auch direkt deiner Ausbildung zugutekommt? Es schult nämlich nicht nur die Feinmotorik, was in praktisch jedem Beruf von Vorteil ist, sondern schärft auch deine Konzentrationsfähigkeit trotz hoher Lautstärke – und auch das kann man überall zwischen hektischem Büro und lauter Werkstatt gebrauchen.

Fazit
Die Zeiten von auspowerndem Teamsport und verpflichtenden Gruppenaktivitäten sind für die meisten Azubis erst einmal vorbei. Doch so einschneidend wie der Beginn einer Ausbildung ist, so sehr kann er auch dazu beitragen, ein neues, oft lebenslanges, Hobby für sich zu entdecken.

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