Ausbilderinterview Bockermann Fritze: Stärken individuell fördern

Bauzeichnerinnen und -zeichner, Kaufleute für Büromanagement, Fachinformatikerinnen und -informatiker Systemintegration - wer bei Bockermann Fritze gelernt hat, der bleibt. Und wer ein Aufbaustudium macht, der kommt wieder. Junge Menschen arbeiten einfach gerne bei Bockermann Fritze und identifizieren sich mit dem Unternehmen. Jetzt wurde die Unternehmensgruppe für ihre Ausbildungsarbeit mit dem Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN ausgezeichnet. Geschäftsführerin Daniela Göhner und die Ausbilderinnen Nelli Raksin, Natascha Winarsky und Nina Gorontzy verraten, was die Ausbildungsarbeit bei Bockermann Fritze ausmacht.

Bei Bockermann Fritze werden die Azubis möglichst früh in Projekte mit einbezogen
Bei Bockermann Fritze werden die Azubis möglichst früh in Projekte mit einbezogen © Bockermann Fritze Unternehmensgruppe

Herzlichen Glückwunsch zum Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN! Die Zertifizierung ist noch recht frisch. Daher direkt die Frage: Mit welchen Erkenntnissen und Anregungen gehen Sie aus dem Prozess heraus?

Daniela Göhner: Vielen Dank für die Glückwünsche! Wir haben uns riesig gefreut über die erfolgreiche Zertifizierung und insbesondere über die tollen Bewertungen unserer Auszubildenden selbst. Wir haben aber auch wertvolle Hinweise mitgenommen, an welchen Stellen wir unser Ausbildungsmanagement noch verbessern können und wo noch Luft nach oben ist. So wurde zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen von vielen als verbesserungswürdig beurteilt – ein Punkt, den wir direkt angehen wollen. 

Grundlage der Zertifizierung bilden die Stimmen Ihrer aktuellen und ehemaligen Auszubildenden sowie Ihres Ausbildungspersonals. Wie ist die dazugehörige Mitarbeiterbefragung gelaufen?

Daniela Göhner: Einige mussten wir noch ein, zwei Mal anstupsen, aber letztendlich hatten wir eine fast 100-prozentige Teilnehmerquote in allen Gruppen, was ja schon für sich spricht und worüber ich mich sehr freue. Die anonyme Befragung bietet ja schließlich auch eine gute Gelegenheit, einmal Kritik oder Wünsche zu formulieren, was manchen im direkten Gespräch vielleicht nicht so leicht fällt. 

Und wie fiel das Feedback besonders der jungen Menschen zum Gütesiegel aus?

Daniela Göhner: Die Befragung hat ergeben, dass sich unsere Azubis in hohem Maße mit unserem Unternehmen identifizieren und gerne bei Bockermann Fritze arbeiten. Das ist toll, denn diese Begeisterung tragen sie ja auch nach außen und motivieren damit vielleicht auch weitere junge Nachwuchskräfte, sich bei uns zu bewerben. Das Gütesiegel als I-Tüpfelchen ist hier sozusagen die formale Bestätigung. 

Besonders beim Thema „Berufliches Lernen im Betrieb“ erreichte die Bockermann Fritze Unternehmensgruppe durchweg positive Bewertungen bei den Befragten. Wie gelingt es Ihnen, den Lernprozess so überzeugend zu gestalten?

Nelli Raksin: Für eine gelungenen Lernprozess braucht man als Ausbilder meiner Meinung nach vor allem ein gutes Verhältnis zu den Auszubildenden. Außerdem wichtig: Eine gut durchdachte Strukturierung der Themen und Übungen mit einem realistischen Zeitplan und die frühzeitige Einbindung der Auszubildenden in die Projektteams und -arbeit. Das alles bieten wir bei Bockermann Fritze. 

Auf welche weiteren Teile Ihrer Ausbildungsarbeit sind Sie besonders stolz? Wie gestalten Sie sie?

Daniela Göhner: Hier möchte ich gerne mit dem Zitat eines unserer Azubis aus der Befragung antworten: „[…], dass jede/r Kollege/in sich für meine Lernfortschritte einsetzt und jederzeit ansprechbar ist, falls ich Hilfe benötige. Besonders in Prüfungsphasen werde ich auch von dem Führungspersonal mit viel ihrer eigenen Zeit unterstützt und werde zu keinem Zeitpunkt vertröstet. Es wird sich sehr bemüht, für jeden die notwendige Unterstützung zu finden und ich halte das für eine sehr beeindruckende Einstellung.[….]“                          

Diese Aussage macht mich tatsächlich stolz – auf unsere Mitarbeitenden, die sich für eine erfolgreiche Ausbildung der jungen Menschen bei Bockermann Fritze einsetzen und engagieren, und auf unsere Azubis, die das auch anerkennen und wertschätzen. In dieser Einstellung und dem offenen und vertrauensvollen Miteinander liegt ein Großteil unseres Erfolges. 

Ein Blick in die Zukunft: Mit welchen Herausforderungen werden sich Ausbildungsverantwortliche auseinandersetzen müssen? 

Nina Gorontzy: Auszubildende wachsen ganz selbstverständlich mit digitalen Medien auf. Also zielt auch die Ausbildung immer mehr darauf und digitale Medien müssen noch stärker als sowieso schon mit einbezogen werden. Geht ein Unternehmen hier mit der Zeit, so ist das auch ein Signal nach außen für mögliche neue Bewerberinnen und Bewerber. Auch die Berufsschulen müssen digitaler werden – das hat man auch in der Corona-Krise gemerkt. Plötzlich mussten die Auszubildenden von zuhause aus lernen. Und zwar eben auch lernen, dass nicht immer jemand da ist, der ihnen „auf die Finger schaut“. Das spiegelt sich auch in den Betrieben wider. Denn in Zeiten von Arbeitsplatzsharing und Homeoffice ist nun mal nicht immer jemand vor Ort. Es muss dennoch gewährleistet sein, dass die Auszubildenden die bestmögliche Ausbildung erhalten. Ein weiterer Punkt, den wir noch mehr betonen müssen, ist die Unterstützung der persönlichen Entwicklung unserer Auszubildenden. Es geht schließlich auch darum, dass sie in ihrer Charakterentwicklung gestärkt werden. Die Generation der neuen Auszubildenden ist viel wissbegieriger und experimentierfreudiger als die der vorangegangen Jahrzehnte und das sollten wir als einen großen Pluspunkt betrachten. 

Und zum Abschluss: Was ist Ihr Tipp für eine gelungene Ausbildung?

Natascha Winarsky: Der Grundstein für eine gelungene Ausbildung ist es, die Stärken und Schwächen der Auszubildenden zu erkennen. Durch gezielte Fördermaßnahmen oder auf die Auszubildenden zugeschnittene Aufgaben wird das Vertrauen und das Selbstwertgefühl gesteigert. Dies alles eingepackt in ein tolles und verständnisvolles Team bereitet die Auszubildenden optimal auf Abschluss und Beruf vor.

Vielen Dank für das Interview!


Über die Bockermann Fritze Unternehmensgruppe

Die Bockermann Fritze Unternehmensgruppe beschäftigt rund 200 Mitarbeitende an ihrem Stammsitz in Enger (Kreis Herford/NRW) sowie in den Niederlassungen Rhein-Ruhr in Gladbeck, Berlin-Brandenburg in Potsdam und München. In drei Unternehmen bietet die BF Gruppe ganzheitliche Systemlösungen im Bereich Infrastrukturplanung und schlüsselfertiger Bauleistungen für Logistik, Gewerbe sowie im Wohnungsbau für öffentliche und private Auftraggeber und Kunden. Mit einem Mix aus Berufseinsteigern und „alten Hasen“ aus den verschiedensten Berufsfeldern arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert an spannenden Projekten – und das immer im Team!


Über das Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN®

Das branchenübergreifend anerkannte Gütesiegel wird ausschließlich an Unternehmen vergeben, die im Zuge einer 360-Grad-Befragung zu über 70 Qualitätskriterien nachweisen, dass Sie ihre Nachwuchskräfte herausragend beruflich qualifizieren.

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