Pferdewirt / Pferdewirtin

Ausbildung & Beruf

Pferdewirtin bei der Arbeit.
© CraigRJD | canva

Bildungsweg: Duale Ausbildung

Empfohlener Schulabschluss: Hauptschulabschluss

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Azubi-Gehalt: Ø 850 EUR

Pferdewirt / Pferdewirtin

Ausbildung & Beruf

Pferdewirte kümmern sich um Pferde und übernehmen, je nach Fachrichtung, auch deren Züchtung und Ausbildung. Außerdem bereiten sie Pferde und Reiter auf Turniere vor und beraten Kunden.

Wie werde ich Pferdewirt?

Du musst nicht gleich ein Pferdeflüsterer sein, um Pferdewirt werden zu können – einen guten Pferdeverstand, Verantwortungsbewusstsein und einen Hauptschulabschluss solltest du jedoch mitbringen. Außerdem helfen dir auch diese Eigenschaften im Beruf:
  • Einfühlungsvermögen
  • Gute körperliche Verfassung
  • Belastbarkeit
  • Spaß am Umgang mit dem Pferd
  • Reiterliches Talent

Ist der Beruf des Pferdewirtes genau das Richtige für dich oder bist du dir noch nicht sicher? Teste dich mit unserem Berufs-Check!

Was macht ein Pferdewirt?

Pferde hast du in deinem Arbeitsalltag als Pferdepfleger jederzeit um dich – du kümmerst dich um ihr Wohlbefinden, um ihr Futter, ihren Auslauf und ihre Ausbildung. Dabei bist du vor allem körperlich, aber – je nachdem in welchem Schwerpunkt du arbeitest – auch organisatorisch tätig. Unabhängig von deiner Vertiefung kommen diese Aufgaben auf dich zu:

Füttern und Pflege

Es ist sieben Uhr morgens und deine Arbeit auf dem Reiterhof beginnt. Mit Kraftfutter auf dem Futterwagen bist du wahrscheinlich der meistgeliebteste Mensch in den Stallungen und wirst mit freundlichem Wiehern zum Schichtbeginn begrüßt. Zielsicher verteilst du das Futter in den Trögen und weißt dabei ganz genau, welches Sportpferd welche Futtermischung bekommt und auf welche Allergien du bei dem Kraftfutter und dem Heu achten musst. Anschließend holst du zum Beispiel einige Pferde aus dem Stall, um sie zu putzen, zu satteln und für die Reitstunde und ihre Ausbildung vorzubereiten. Dabei achtest du genau auf das Befinden der Pferde: Kleine Wunden, die bei Raufereien auf der Weide entstanden sind, kannst du verarzten. Dein geschärfter Blick für den Gang des Pferdes verrät dir außerdem direkt, ob es lahmt und ein übermäßig warmes Bein kann für dich zum Beispiel der Anlass sein, einen Tierarzt hinzuzuziehen.

Die Arbeit auf dem Hof

Auf dem Reiterhof herrscht ein genauer Ablaufplan: Während dein Kollege die Pferde auf die Weide führt, fängst du schon einmal an, die Stallungen auszumisten – Mistgabeln, Schubkarren, aber auch elektronische Fahrzeuge oder kleine Trecker sind dir dabei eine Hilfe. Bist du mit allen Pferdeboxen fertig und hast frisches Stroh hinein gefüllt, fegst du die Stallgasse und äppelst anschließend die Halle und die Außenplätze ab. Hier begegnen dir immer wieder Mitarbeiter und Kunden, deren Fragen du gerne beantwortest.

Deine Vertiefung

Je nachdem, auf welche Vertiefung du dich spezialisierst, bist du außerdem direkt in die Ausbildung der Pferde oder die Zucht involviert. Genaueres dazu kannst du in den Berufsbildern der einzelnen Fachbereiche lesen.

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Was lernt man in der Ausbildung zum Pferdewirt?

Schulische Ausbildung

In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen, um die Pferde in der Praxis perfekt betreuen zu können. Dazu gehört zum Beispiel das Lernfeld „Pferde pflegen und versorgen“. Du lernst verschiedene Futtermittel und deren Wirkung kennen, außerdem bringen dir deine Lehrer bei, wie Pferde sich verhalten, wie verschieden sie gehalten werden können und für welche Krankheiten und Verletzungen sie anfällig sind. Auch lernst du, wie der Bewegungsapparat eines Pferdes funktioniert und kannst so auch in der Praxis Pferde besser zur Bewegung anleiten.

Betriebliche Ausbildung

Im Betrieb bist du direkt bei den Pferden vor Ort und ab dem ersten Tag deiner Ausbildung mitten im Geschehen: Von Beginn an lernst du von deinen Kollegen, worauf du bei der Fütterung achten musst und wie du ein Pferd sattelst, fachgerecht putzt oder trainierst. Wie geht man mit einer Longe um oder wie hilft dir eine Führanlage bei der Bewegung von vielen Pferden weiter? Antworten auf diese Fragen bekommst du ganz praxisorientiert. Genauso lernst du, eine Kolik schnell zu erkennen, die Pferde vor Ort in deinem Ausbildungsbetrieb zu beobachten und dementsprechend mit ihnen umzugehen.

Wie läuft die Ausbildung zum Pferdewirt ab?

Die Ausbildung zum Pferdewirt wird dual unterrichtet. Das bedeutet, du lernst die theoretischen Inhalte in der Berufsschule und die praktischen in deinem Ausbildungsbetrieb kennen. Du kannst dich auf folgende Fachbereiche spezialisieren:

Fachrichtungen

Pferdewirte der Fachrichtung klassische Reitausbildung bilden Reiter und Pferd im Breiten- und Leistungssport aus. Ihr Fachbereich ist die Ausbildung in Dressur und Springen.

Was macht ein Pferdewirt / Pferdewirtin Fachrichtung Klassische Reitausbildung?

Wenn Isabell Werth Gold für Deutschland bei Olympia im Dressurviereck holt, dann war daran sicher nicht nur das Pferd und die Reiterin beteiligt, sondern auch ein Trainer, der sich in der klassischen Reitausbildung sehr gut auskannte. Wählst du als Pferdwirt die Fachrichtung klassische Reitausbildung, trainierst du vielleicht nicht gleich die Besten der Weltrangliste, aber arbeitest in weit verbreiteten Disziplinen und hast die Chance deine anvertrauten Pferde und Reitschüler für Dressur und Springen auszubilden.

Ausbilden…

Heute hat das Springpferd, das du ausbildest, die Kurven im Parcours noch besser als gestern gemeistert und auch die Galoppsprünge verkürzt es mit deiner Hilfe in der einen Kombination jetzt endlich. Das Ergebnis: Ihr schafft den Parcours noch schneller, mit noch weniger Fehlern und mit einem erfolgsversprechenden Gefühl. Das macht dich und deinen Auftraggeber sehr glücklich: Das Pferd ist durch dein Können jetzt bereit für sein erstes Turnier. Ob du anschließend die Jungpferde selber in ihrem ersten Wettbewerb vorstellst, oder auf dem Turnier als Coach dem Besitzer und dem Pferd zur Seite stehst ist immer unterschiedlich und abhängig von den Wünschen, des Pferdebesitzers.

Unterrichten…

Heute hat ein neuer Reiter mit seinem Pferd bei dir eine Einzelstunde gebucht und es ist nun an dir beide von deinem Können als Reitlehrer und Pferdewirt zu überzeugen. Bevor es so richtig losgeht erfragst du erst einmal die Wünsche deines Kunden: Möchte er sich mit deiner Hilfe auf Turniere vorbereiten oder geht es ihm um den reinen Freizeitsport und er sucht nur den Unterricht bei dir, um sein Pferd gesund gymnastizieren zu können? Nachdem diese Frage beantwortet ist, schaust du dir das ungleiche Paar an. Deinem scharfen Blick entgeht zum Beispiel nicht der besonders lange Rücken des Pferdes und der schiefe Sitz des Reiters auf dem Tier – hier muss noch Einiges getan werden. Speziell auf den Körperbau des Pferdes und den bereits vorhandenen Fähigkeiten von Pferd und Reiter, stimmst du dein Training genau auf die beiden ab. In der Reitstunde selbst wird dann deutlich: Du hast einen scharfen Blick, dem nichts entgeht und kannst reiterliche Fehler direkt der Reaktion des Pferdes zuordnen. Korrigieren tust du diese Probleme schließlich, indem du deinem Reitschüler genau erklärst, was er anders machen muss. Zum Beispiel kann er vielleicht in der Hüfte lockerer sitzen oder mit den Händen weicheren Kontakt zum Maul des Tieres halten.

Inhalte der Ausbildung

Schulische Ausbildung

Einen Teil deiner Ausbildung zum Pferdewirten verbringst du in der Berufsschule. Hier lernst du neben den allgemeinen Themen für deinen Beruf, auch deine Reitweisen kennen: Was ist die klassische Dressurausbildung und wie hilft sie Pferden gesünder unter dem Reiter zu laufen? – Antworten auf diese Frage bekommst du zum Beispiel von deinen Lehrern. Auch auf die Regeln, Startklassen und Besonderheiten im Springen und in der Dressur wird in der Berufsschule eingegangen.

Betriebliche Ausbildung

Damit du deinen Schützlingen nach der Ausbildung nicht nur sprichwörtlich einen vom Pferd erzählen kannst, sondern ihnen genau zeigen kannst, wie sie ihre Hilfen richtig geben, lernst du natürlich während der Ausbildung selber das Reiten immer weiter zu verbessern. Dabei konzentrierst du dich vor allem auf die beiden Disziplinen Dressur und Springen, in denen du zum Beispiel stetig deinen Sitz perfektionierst und lernst dein Gewicht immer ausgeklügelter zu verlagern, um das Pferd in die richtige Haltung zu bewegen. Wie du vom Boden aus einem Pferd-Reiter-Paar helfen kannst, in Zukunft mehr Schleifen und Preise auf dem Turnier abzuräumen, lernst du auch während der Ausbildung in deinem Betrieb. Deine Ausbilder zeigen dir, worauf es bei deinen Erklärungen ankommt und du wirst auch merken, dass sich deine Beobachtungsgabe nach und nach schärfen wird.

Pferdewirte der Fachrichtung Pferdehaltung und Service versorgen Pferde und helfen auf dem Reiterhof mit. Ihre Aufgaben umfassen die Fütterung und Pflege der Pferde, der Weiden und der Stallungen.

Was macht ein Pferdewirt Fachrichtung Pferdehaltung und Service?

Welches Futter passt zu welchem Pferd? Und welches Einstreu eignet sich für Allergiker? – diese und anderen Fragen kannst du schnell beantworten. Denn auf Pferde bist du als Pferdewirt spezialisiert und mit deinem Schwerpunkt Pferdehaltung und Service kennst du dich besonders mit einem aus: Der optimalen Versorgung deiner Schützlinge.

Die perfekte Haltung bewahren

Wusstest du, dass Pferde sich am wohlsten in der Gruppe unter Artgenossen fühlen? Somit ist eine Haltung in einzelnen Boxen für die Herdentiere gar nicht so optimal, wie man zunächst denkt. Mit deiner Fachrichtung kennst du genug Möglichkeiten, Pferden Haltungsformen in der Gruppe zu bieten: Werden die Tiere zum Beispiel in Boxen gehalten, bietest du ihnen ausreichend Zeit in der Herde auf der Wiese, aber auch über alternative Haltungsformen, wie zum Beispiel der Offenstallhaltung bist du informiert.
Und egal, wie die Tiere untergebracht sind, du sorgst immer dafür, dass alles auf dem Hof sauber und ordentlich ist. Du mistest die Stallungen aus, machst die Weiden sauber und fegst die Stallgassen nach der Fütterung oder dem Putzen der Tiere.


Jedes Pferd ist anderes…

… und darauf kannst du perfekt eingehen. Das fängt zum Beispiel schon bei der Fütterung an: Pferde korrekt zu versorgen ist je nach Anforderung teilweise fast genauso schwierig, wie einen Ernährungsplan für einen Menschen zusammenzustellen. Auch bei Pferden hast du es teilweise mit waschechten Sportlern zu tun, die geeignetes Kraftfutter benötigen, um zum Beispiel Muskeln aufzubauen, die sportliche Belastung auszuhalten und fit zu bleiben. Außerdem fütterst du nicht nur verschiedene Kraftfutterarten, wie zum Beispiel Hafer oder Pellets, sondern sorgst auch immer für die geeignete Menge an Heu.

Inhalte der Ausbildung

Schulische Ausbildung

Damit es deinen Schützlingen unter deiner Obhut gut geht, ist auch eine theoretische Grundlage sehr wichtig – und genau die erhältst du durch deine Ausbildung in der Berufsschule. Welche verschiedenen Futtersorten es gibt und wie du ihre Qualität beurteilen kannst, lernst du zum Beispiel in der Schule. Die Lehrer in deiner Klasse gehen außerdem darauf ein, wie Pferde optimal gepflegt und versorgt werden und welches Einstreu in den Boxen geeignet ist, um die Hufe der Tiere zu schonen und ihre Gesundheit zu erhalten.

Betriebliche Ausbildung

Gleich zu Beginn deiner Ausbildung bist du mitten im Geschehen: Du hilfst bei der Fütterung und übernimmst zum Beispiel den Weidedienst. Wie man den Rücken beim Stallausmisten schonen kann? – Das zeigen dir deine Arbeitskollegen. Und hast du vor deiner Ausbildung noch nicht so viel mit Pferden zu tun gehabt, lernst du die Tiere spätestens jetzt kennen. Du bekommst zum Beispiel gezeigt, wie du dich einem Pferd nähern musst, ohne es zu erschrecken und wie du einen fertig ausgemisteten Stall hinterlässt, damit das Tier sich nicht an zurückgebliebenen spitzen Gegenständen verletzt.

Pferdewirte der Fachrichtung Pferderennen beurteilen Rennpferde, reiten diese und bilden sie aus. Darüber hinaus betreuen sie die ihnen anvertrauten Tiere und beraten Kunden.

Was macht ein Pferdewirt Fachrichtung Pferderennen?

Schnell, schneller am schnellsten – du setzt eher selten aufs falsche Pferd und kennst dich bestens mit Rennpferden aus. Denn als Pferdewirt der Fachrichtung Pferderennen kannst du sehr gut einschätzen, welches Pferd mit welchen Genen und welcher Ausbildung als erstes über die Ziellinie schwebt.

Welches Pferd ist das Richtige?

Aber welches der Tiere verspricht denn seinem Besitzer nun den Sieg? Für deinen eigenen Hof oder für deine Kunden hast du nicht nur das richtige Bauchgefühl, um das Renntalent aus hundert Pferden herauszufiltern, sondern auch das nötige Wissen: Denn ein gutes Rennpferd zu kaufen und den Preis realistisch einschätzen zu können, setzt auch ein Grundwissen über geeignete Rassen und gängige Blutlinien im Rennsport voraus. Außerdem kennst du dich perfekt mit den Trainingsmethoden aus und weißt, in welchem Alter und mit welchem Trainingsstand man die Pferde für den optimalen Erfolg kauft.  

Ausbildung und Pflege

Damit deine Schützlinge auch am schnellsten ans Ziel kommen, machst du sie fit für die Rennstrecke. Du hilfst nicht nur beim Anreiten, sondern bist auch dabei, wenn das Pferd das erste Mal die enge Startbox betritt und beruhigst es, wenn es Platzangst hat. Du unterstützt somit die Jockeys oder setzt dich auch selber aufs Pferd und trainierst es auf der Rennbahn. War das Training erfolgreich und steht das erste Rennen an, begleitest du das Pferd, pflegst und umsorgst es, sodass es am Ende heißt: Der Weg zum Sieg ist frei.

Inhalte der Ausbildung

Schulische Ausbildung

Für den Erfolg im Rennsport ist auch die Theorie wichtig. Deswegen lernst du in der Berufsschule auch den Rennsport genauer kennen: Wie ist eine Rennstrecke aufgebaut, welche verschiedenen Disziplinen gibt es und welchen Herausforderungen steht man bei der Ausbildung von Rennpferden gegenüber? – diese Fragen beantworten dir deine Lehrer. Außerdem lernst du die Rassen kennen, wie zum Beispiel das Englischen Vollblut, die besonders geeignet für den Rennsport sind und auch auf historisch Erfolgreiche Blutlinien wird in der Berufsschule eingegangen.

Betriebliche Ausbildung

In deinem Ausbildungsbetrieb hilfst du natürlich bei den Stallarbeiten mit, durch deine Fachrichtung hast du aber auch viel mit dem Rennsport direkt zu tun. Somit arbeitest du nicht nur auf dem Hof mit, sondern bist auch auf der Rennbahn unterwegs: Hier begleitest du deine Kollegen beim Training der Pferde, bereitest diese für ein Rennen vor, indem du sie sattelst und aufzäumst und lernst genau kennen, wie du mit noch unerfahren Pferden umgehst.

Pferdewirte der Fachrichtung Pferdezucht arbeiten auf Gestüten und züchten verschiedene Pferderassen. Sie wählen geeignete Blutlinien und Hengste aus, um erfolgreiche Fohlen für Sport und Freizeit auf die Welt zu bringen.

Was macht ein Pferdewirt Fachrichtung Pferdezucht?

Du kennst dich aus: Mit erfolgreichen Sportpferdeblutlinien im Spring- oder Dressurbereich. Außerdem kannst du genau einschätzen, welches Pferd auf einer Hengstschau nicht nur einen guten Eindruck hinterlässt, sondern auch erfolgreiche Gene verspricht.

Die Zuchtplanen

Vor jedem Züchtungsschritt auf dem Gestüt fragst du dich, was du erreichen möchtest: Soll die Rasse in klarer Blutlinie weitergeführt werden oder möchtest du sie mit einer anderen Rasse kreuzen und somit veredeln? Auf der Grundlage dieser Entscheidung informierst du dich über geeignete Zuchtstuten und Hengste. Auf Stuten- oder Hengstschauen werden zum Beispiel einige von ihnen vorgeführt. Hast du einen geeigneten Hengst-Kandidaten gefunden, verhandelst du die Preise für das Decken und die Organisation.


Besamen und Aufzucht

Als Pferdewirt der Fachrichtung Pferdezucht bist du anschließend auch dafür zuständig, dass die Besamung funktioniert. Dafür assentierst du dem Tierarzt nicht nur bei der Besamung, sondern lagerst die Spermien vorher auch fachgerecht und konservierst sie. Dabei bist du häufig für ein sehr teures Gut verantwortlich: Spermien von sehr erfolgreichen Sportpferden können sogar mehrere Millionen Euro wert sein!
Ist die Zuchtstute erst einmal trächtig, begleitest du sie über die Schwangerschaft und hilfst bei schwierigen Geburten mit. Dabei siehst du mit etwas Glück ein Fohlen direkt in den ersten Minuten seines Lebens und kannst ihm zum Beispiel beim Aufstehen helfen. Auch in den Monaten nach der Geburt bist du ganz nah dran und betreust Mutter und Fohlen.

Inhalte der Ausbildung

Schulische Ausbildung

Für das erfolgreiche Züchten ist auch eine theoretische Grundlage wichtig. Deswegen lernst du in der Berufsschule die verschiedenen Pferderassen kennen, aber auch einzelne Blutlinien, die es in den einzelnen Disziplinen zu großem Erfolg gebracht haben. Auch lernst du, wie man zum Beispiel den Gesundheitszustand einer trächtigen Stute beurteilt und wie eine Geburt bei Fohlen abläuft.

Betriebliche Ausbildung

In deinem Ausbildungsbetrieb hilfst du natürlich bei den Stallarbeiten mit, durch deine Fachrichtung hast du aber auch viel mit der Zucht zu tun. Du begleitest deine Kollegen auf Hengstschauen, schaust deinem Chef bei der Erstellung der Verträge über die Schulter und kümmerst dich um Zuchtstuten und Fohlen.

Pferdewirte der Fachrichtung Spezialreitweisen bilden Pferde und Reiter in Reitweisen, wie zum Beispiel der Gangpferdereiterei oder dem Westernreiten aus. Sie geben Reitunterricht, bieten Beritt an und betreuen Pferd und Reiter auf Turnieren.

Was macht ein Pferdewirt Fachrichtung Spezialreitwesen?

Was sind denn jetzt genau Spezialreitweisen? Ganz einfach: Neben der in Deutschland sehr gängigen „englischen“ Reitweise, gibt es auch einige andere Reitweisen, die etwas spezieller sind. Dazu gehört zum Beispiel die Westernreitweise oder die Gangpferdereiterei. Als Pferdewirt für Spezialreitweisen bist du der Experte für eine oder mehrere dieser Reitweisen und bringst – neben deinen allgemeinen Aufgaben als Pferdewirt -  Pferd und Reitern so einiges bei.

Pferdeausbildung

Wie genau sollte der Körperbau eines guten Westernpferdes aussehen und welches Pferd sollte dein Reitschüler kaufen? – Als Pferdewirt besitzt du Pferdesachverstand, kennst gängige Blutlinien und kannst Talent erkennen. Durch dein reiterliches Können kannst du außerdem Jungpferde anreiten und ausbilden. Das reicht vom ersten Auflegen des Westernsattels bis hin zum ausbalancierten Galopp und Vorbereitung der Tiere auf das erste Turnier. Arbeitest du in der Gangpferdereiterei, bringst du Gangpferden neben den normalen Grundgangarten – Schritt, Trab und Galopp auch besondere Gänge bei, wie zum Beispiel der Isländerrasse das sogenannte „Tölten“. Bei der Ausbildung sitzt du dabei nicht immer nur auf dem Pferd, sondern zeigst ihnen manche Bewegungen auf dem Boden.

Reiterausbildung

Selbstverständlich kannst du nicht nur selber reiten, sondern auch deinen Reitschülern den richtigen Umgang mit dem Pferd beibringen. Du zeigst ihnen, wie sie richtig auf dem Pferd sitzen müssen, um unabhängige Hilfen geben zu können, bringst ihnen bei, dem Pferd die richtigen Bewegungen zu zeigen und bereitest Pferd und Reiter auf Turniere vor. Dabei kannst du genau auf deinen Reitschüler eingehen und kennst die richtigen Methoden, um ihn auf Fehler aufmerksam zu machen und sein Können zu verbessern.

Inhalte der Ausbildung

Schulische Ausbildung

In der Berufsschule lernst du neben den allgemeinen Themen wie der Pflege und Fütterung von Pferden auch, wie man Reitschüler unterrichtet und wie man auf die individuellen Bedürfnisse jeder Pferd-Reiter-Kombination eingeht. Die verschiedenen Reitweisen mit denen du auch in der Praxis konfrontiert bist, lernst du ebenfalls kennen.

Betriebliche Ausbildung

In deinem Ausbildungsbetrieb sitzt du neben der Stallarbeit auch auf den Pferden, bildest die Tiere mit aus und wirst von deinen Kollegen angeleitet und so korrigiert, dass du dich weiterentwickeln kannst. Auch an Reitstunden nimmst du teil oder führst selber schon eigene Stunden durch. Du erstellst zum Beispiel Trainingspläne für Reiter oder begleitest ein Team mit aufs Turnier.

Wie gut passt der Beruf Pferdewirt / Pferdewirtin zu dir?

Wenn du in deinem Beruf gerne aus der Reihe tanzen möchtest, ist der Beruf Pferdewirt / Pferdewirtin genau der Richtige für dich.
Wenn du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest, könnten andere Berufe besser zu dir passen.

Gut zu wissen...

  • Pferde benötigen viel Wasser. Im Sommer können es pro Pferd bis zu 60 Liter Wasser am Tag sein.
  • Die englische Pferderasse Shire Horse ist die größte Pferderasse der Welt. Die kleinste wiederum sind die Falabellas aus Argentinien mit einer Höhe von maximal 86 Zentimetern.
  • Es gibt drei Pferdetypen: Vollblüter werden vor allem für den Galopprennsport gezüchtet, Warmblüter dienen unter anderem für militärische Zwecke und als elegante Reit- bzw. Kutschpferde und Kaltblüter, die vor allem als Zugpferde zum Beispiel in der Forst- und Landwirtschaft eingesetzt werden.

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