Flechtwerkgestalter / Flechtwerkgestalterin Ausbildung & Beruf

Flechtwerke gibt es in unzähligen Variationen.
© preuk13 | canva

Bildungsweg: Duale Ausbildung

Empfohlener Schulabschluss: Hauptschulabschluss

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Azubi-Gehalt: Ø 680 EUR

Flechtwerkgestalter / Flechtwerkgestalterin Ausbildung & Beruf

Flechtwerkgestalterinnen und Flechtwerkgestalter sind für die Herstellung, Reparatur und Restaurierung von Korbmöbeln oder Korbwaren zuständig.

Wie werde ich Flechtwerkgestalter?

Es gibt einige Eigenschaften und Interessen, über die du als angehender Flechtwerkgestalter verfügen solltest. Dazu zählen insbesondere:

  • Handwerkliches Geschick
  • Feinmotorische Fähigkeiten
  • Künstlerische und zeichnerische Begabung
  • Geduldige Arbeitsweise
  • Sorgfalt und Genauigkeit

Bist du dir dennoch unsicher, ob du über alle erforderlichen Eigenschaften verfügst? Dann probiere dich in unserem Berufs-Check aus. So findest du ganz einfach heraus, ob dieser oder andere Berufe zu dir und deiner Persönlichkeit passen!

Schulische Voraussetzungen

Neben den persönlichen Voraussetzungen zählt natürlich auch die schulische Vorbildung zu den Kriterien, die du als angehender Flechtwerkgestalter erfüllen solltest. Verfügst du über einen erfolgreichen Haupt- oder Realschulabschluss, hast du mit einer guten Bewerbung beste Chancen auf deinen gewünschten Ausbildungsplatz.

Was macht ein Flechtwerkgestalter?

Deine Aufgaben als Flechtwerkgestalter auf einen Blick

  • Vorbereitung: Terminplanung; Kundenberatung; Erarbeitung des Designs; Erstellen von Zeichnungen und Skizzen; Auswahl des geeigneten Flechtmaterials; Warenbestellung.
  • Schwerpunkt Korbmacher: Holzbearbeitung mithilfe verschiedener Werkzeuge; Anwendung geeigneter Flechttechniken; Vorbereitung von Kranz, Henkeln und Griffen; Zusammenfügen der Einzelteile.
  • Schwerpunkt Möbelmacher: Anfertigung verschiedener Möbelteile; Erhitzen, Wässern und Formen der Holzruten; Einfügen der Flechtelemente in Möbelstücke; Behandlung der Oberflächen mit Schleifpapier, Wachs, Lack oder Bleichmitteln.

Deine Aufgaben als Flechtwerkgestalter im Detail

Materialien aus der Natur

Schaust du dich in einem Möbelhaus um, findest du zahlreiche Flechtmöbel. Egal, ob das feine Flechtwerk zur Gestaltung von Sofas, Außenmöbeln, Stühlen oder Körben genutzt wird: Gestaltet und gefertigt werden all diese Produkte von gut ausgebildeten Flechtwerkgestaltern.
Sollen neue Flechtobjekte hergestellt werden, beginnst du nicht einfach ohne Vorbereitung. Im ersten Arbeitsschritt wählst du den Rohstoff aus, Korbwaren bestehen hauptsächlich aus natürlichen Materialien: Möbelstücke fertigst du aus Stoffen wie Rattan, Körbe werden hingegen sehr oft aus Weide geflochten. Je nachdem wo du arbeitest, bestellt du deine Rohmaterialien bei einem Zulieferer oder baust Weide sogar selbst neben der Werkstatt an. 

Deine Vorbereitung

Bevor du mit der Gestaltung des Flechtwerks beginnst, musst du zunächst die Wünsche des Kunden herausfinden. In einem Kundengespräch stellst du ihm die verschiedenen Materialien, Designs- und Gestaltungsoptionen vor, so kann er sich schon genauere Vorstellungen über das gewünschte Flechtwerk verschaffen. Diese versuchst du im nächsten Schritt in Zeichnungen und Skizzen umzusetzen, welche du dir anschließend von deinem Auftraggeber absegnen lässt. Maße und Modelle kannst du dabei auch mit Hilfe von CAD-Programmen auf deinen PC übertragen und dir so deine Arbeit erleichtern. Hast du die genauen Angaben für die Größe der Möbelstücke oder Körbe, kannst du die Materialen auf die passende Länge kürzen. Zusätzlich löst du mit einer speziellen Zange die Rinde vom Holz und spaltest mit dem sogenannten Reißer die Längen, sodass schmale Schienen übrigbleiben, welche sich am besten zum Flechten eignen.

Schwerpunkt Korbmacher

Arbeitest du in der Flechtwerkgestaltung vorrangig als Korbflechter, stellst du nach der Vorbereitung zuerst den Korbboden her. Er dient als Grundlage für die endgültige Größe deines Werkstücks. Mithilfe verschiedener Flechttechniken flechtest du die Weiden vom Korbboden angefangen mit geschickter Hand in die Höhe. Am Ende bringst du schließlich den Kranz als Abschluss auf dem Korb an und rundest deine Arbeit mit Henkeln oder Griffen ab.

Schwerpunkt Möbelmacher

Bist du auf die Gestaltung und Herstellung von Möbeln spezialisiert, musst du zunächst verschiedene Flechtteile herstellen, die du später in einen vorgefertigten Stuhl oder Sesselrahmen einfügst. Um die Ruten beweglicher zu machen, erhitzt du sie mithilfe eines Bunsenbrenners und biegst diese in die richtige Form ins Flechtwerk ein. Die verschiedenen Teile des Möbelstücks werden anschließend mithilfe von Leim, Nägeln oder Dübeln zusammengefügt. Um das natürliche Material auf längere Sicht zu schützen, muss die Oberfläche versiegelt werden. Deswegen verpasst du deinem Flechtmöbelstück am Ende den perfekten Schliff und beizt, wachst oder lackierst es.

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Was lernt man in der Ausbildung zum Flechtwerkgestalter?

Theoretische Ausbildung

Von der Planung, über das Flechten bis hin zur Versiegelung bekommst du die wichtigsten Kenntnisse der Flechtwerkgestaltung in deiner Berufsschule beigebracht. Als eines der ältesten Handwerke verfügt die Korbflechterei über verschiedene Techniken, welche du in der Schule kennenlernst. Hier wird dir zum Beispiel gezeigt, wie du deine Rohstoffe vorbehandeln musst. Während des Unterrichts lernst du auch, welches Holz sich für die verschiedenen Aufträge deiner Kundschaft besonders eignet. Natürlich spielt auch die Beratung von Kunden eine große Rolle in deinem Beruf, weshalb du auch hier Grundkenntnisse über die richtige Kommunikation vermittelt bekommst. In der Schule lernst du außerdem einiges über die Projektplanung- und Durchführung, sodass du im Anschluss an deine Ausbildung bestens auf den beruflichen Alltag vorbereitet bist.

Praktische Ausbildung

Während deiner dualen Ausbildung zum Flechtwerkgestalter verbringst du den größten Teil deiner Zeit im Ausbildungsbetrieb. Hier bist du schon zu Beginn an Projekten beteiligt und kannst so bereits die ersten Beratungen mit Kunden miterleben. Anschließend zeigen dir deine Kollegen, wie man Entwürfe der gewünschten Korbwaren am PC erstellt. Mit einem anderen Kollegen prüfst du die unterschiedliche Beschaffenheit der Rohstoffe und flechtest schon bald dein erstes Korbwerk selbst, welches anschließend für die Vermittlung an den Handel veredelt wird. Mit der Zeit lernst du dabei weitere Flechtformen kennen und eignest dir neue Versiegelungstechniken an. Hier bekommst du zusätzlich eine sofortige Einweisung, wie du dich vor den schädlichen Dämpfen mittels Mundschutz schützen kannst. Wie du siehst, warten in der betrieblichen Ausbildung vielfältige Aufgaben auf dich.

Wie läuft die Ausbildung zum Flechtwerkgestalter ab?

Der staatlich anerkannte Ausbildungsberuf des Flechtwerkgestalters wird neben der dualen ebenfalls als schulische Ausbildung angeboten. In der dreijährigen, schulischen Ausbildung verbringst du die meiste Zeit deiner Ausbildung in einer speziellen Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung. Die staatliche Berufsschule für Flechtwerkgestaltung im bayerischen Lichtenfels ist im deutschen Raum die einzige ihrer Art.   

Suchst du nach einem ähnlich traditionellen Beruf, in dem du täglich mit dem Rohstoff Holz in Berührung kommst, schau dir doch einmal das Berufsbild des Böttchers an.

Hilfreiche Fähigkeiten
  • Handwerkliches Geschick
  • Kreativität

Finde mit unserem Stärken-Check heraus, wo deine Stärken und Schwächen liegen, wie deine Eltern und Freunde dich einschätzen und erfahre, welche Berufe perfekt zu dir passen.

Wie gut passt der Beruf Flechtwerkgestalter / Flechtwerkgestalterin zu dir?

Wenn du in deinem Beruf gerne etwas mit deinen Händen erschaffen möchtest, ist der Beruf Flechtwerkgestalter / Flechtwerkgestalterin genau der Richtige für dich.
Wenn du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest, könnten andere Berufe besser zu dir passen.

Gut zu wissen...

  • Deutsche Konsumenten gaben im Jahr 2019 fast 45 Milliarden Euro für Möbel und Einrichtung aus, was gleichzeitig einen neuen deutschen Rekord bedeutete.
  • Flechtholz wie das Weidenholz wird in langen Wannen im Wasser geweicht, bis es geschmeidig und biegbar ist.
  • Der Begriff Textilien stammt vom lateinischen Wort „texere“ ab und bedeutet soviel wie „flechten“.

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