Erzieher / Erzieherin

Ausbildung & Beruf

Erzieherin bei der Arbeit.
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Bildungsweg: Schulische Ausbildung

Empfohlener Schulabschluss: Realschulabschluss / Mittlere Reife

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Erzieher / Erzieherin

Ausbildung & Beruf

Erzieherinnen und Erzieher betreuen Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderung, bereiten Spiele und Freizeitaktivitäten vor und fördern ihre sprachliche, motorische, soziale und persönliche Entwicklung.

Wie werde ich Erzieherin?

Dein Wunsch, Erzieherin bzw. Erzieher zu werden, kommt sicherlich nicht von ungefähr. Vermutlich hat dir der Umgang mit Kindern oder Jugendlichen schon immer besonders viel Freude bereitet und du hast schon früh liebend gern auf deine Geschwister oder Nachbarskinder aufgepasst. Zudem solltest du noch folgende Eigenschaften mitbringen, damit du bestens für den Beruf gewappnet bist:

  • Einfühlungsvermögen 
  • Gestalterische und handwerkliche Fähigkeiten 
  • Gute Beobachtungsgabe
  • Kontaktfreude und Kommunikationsfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein 

Schulische Voraussetzungen

Ein bestimmter Schulabschluss ist gesetzlich nicht vorgegeben. Die besten Chancen auf einen der begehrten Ausbildungsplätze hast du aber mit einem Realschulabschluss


Wichtig: Nur knapp sechs Prozent der Erzieher in Deutschland sind männlich. Dabei ist es keinesfalls ein Frauenberuf! Vor allem für die kleinen Jungs ist es wichtig, eine männliche Bezugsperson bzw. ein männliches Vorbild zu haben. Die Chance als Mann einen freien Ausbildungsplatz als Erzieher zu bekommen, ist deshalb besonders hoch!

Was macht eine Erzieherin?

Deine Aufgaben als Erzieherin bzw. Erzieher auf einen Blick

  • Organisation: Du beobachtest die Kinder bzw. Jugendlichen, dokumentierst ihre Entwicklung und organisierst Aktivitäten.
  • Betreuung: Du kümmerst dich um die Beschäftigung, förderst die Kleinen und Heranwachsenden und analysierst ihr Verhalten.
  • Förderung: Du entwickelst ein Konzept, wie du deine Schützlinge am besten in ihrer psychischen und körperlichen Entwicklung fördern kannst.


Deine Aufgaben als Erzieherin bzw. Erzieher im Detail

Organisation

Du liebst es, dich mit Kindern und Jugendlichen zu beschäftigen, hast immer ein offenes Ohr und kannst dich selbst fürs Spielen, Musizieren und Basteln begeistern? All das macht dich als Erzieherin bzw. Erzieher aus. Neben den spielerischen Tätigkeiten bist du dafür da, Aktivitäten zu organisieren und zu planen und Materialien zu besorgen. Zudem ist es deine Aufgabe, das Verhalten der Kinder oder Jugendlichen zu beobachten und zu dokumentieren, um eine gute Erziehung zu ermöglichen. Hierzu zählen auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung, denn Inklusion - also das Recht eines jeden Menschen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben - ist in Deutschland festgeschrieben. Das alles machst du natürlich nicht ganz allein, sondern stehst in ständigem Kontakt mit deinem Team, den Eltern und gegebenenfalls auch mit dem Jugendamt oder den Schulen.

Betreuung

Erzieher im Kindergarten: Es ist 7 Uhr und du erwartest die ersten Kinder deiner Gruppe. Du erzählst ihnen, dass ihr euch heute mit Fingerfarbe austoben dürft. An deiner Hand ist der Abschied von den Eltern nur noch halb so schwer. Während sie anfangen zu spielen, triffst du dich mit deinen Kolleginnen und Kollegen und besprichst den Tag. Hast du alle Materialien dabei, die du für die Fingerfarben-Aktion brauchst? Im Stuhlkreis begrüßt du die Kinder und übst mit ihnen einen kleinen Kanon ein und erzählst eine Geschichte.

Gerade als du deine Fingerfarben zusammensuchen und die Kinder zusammentrommeln möchtest, kommt ein Kind weinend auf dich zugelaufen, weil es geschubst wurde. Kein Problem – das ist schnell gelöst! Im Handumdrehen haben sich die beiden Streithähne wieder vertragen und sitzen sogar nebeneinander, während sie ihre Kreativität mit den Fingerfarben zum Ausdruck bringen. Über den Nachmittag verteilt werden die Kinder abgeholt. Du bist immer dabei, beantwortest Fragen der Eltern und berichtest ihnen von den neuesten Entwicklungen ihrer Schützlinge. Im Anschluss machst du in den Gruppenräumen wieder Klarschiff.

Arbeitest du als Erzieherin bzw. Erzieher im Jugendzentrum, kümmerst du dich in der Regel als erstes um die Vorbereitung. Du stellst Getränke bereit, rückst Stühle zurecht und sprichst dich mit deinem Team ab, bevor die ersten Kinder und Jugendlichen eintrudeln. Am Vormittag hast du bereits einige Telefonate mit Eltern, Schulen und dem Jugendamt getätigt und im Laufe des Nachmittags füllt sich der Raum dann mit Leben. Während deine Kolleginnen und Kollegen mit den Jugendlichen schon eine Runde Billard spielen, leitest du die Hausaufgabenbetreuung für die Grundschüler in einem separaten Raum. Danach treffen sich alle im großen Raum, denn du und dein Team habt einen Workshop zum Thema „Selbstverteidigung“ vorbereitet. Die Jugendlichen bekommen von einem eingeladenen Kampfsportler ein paar wichtige Tipps und Tricks.

Förderung

Egal in welcher Art von Einrichtung du als Erzieherin bzw. Erzieher arbeitest, ob Kindertagesstätte oder Jugendzentrum, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung gehört zu deinem Arbeitsalltag dazu. Bei der Arbeit mit behinderten Menschen ist es wichtig, dass du Toleranz mitbringst und die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen als vollwertige Menschen ansiehst, die lediglich besondere Bedürfnisse haben. Du gehst auf deine einzelnen Schützlinge ein, beobachtest unter anderem ihre psychische und körperliche Entwicklung und überlegst dir, wie du jeden von ihnen am besten fördern kannst. Dein Ziel als Erzieherin bzw. Erzieher ist es stets, den Menschen durch deine Betreuung und individuelle Förderung eine Lebensperspektive zu eröffnen und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

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Was lernt man in der Ausbildung zur Erzieherin?

Schulische Ausbildungsinhalte

Wichtige schulische Inhalte für den Beruf des Erziehers:

  • Erziehungstheorien
  • Erziehungsmaßnahmen
  • Pädagogik und Sonderpädagogik
  • Sprachförderung

In der Berufsschule oder einer Fachschule bekommst du das notwendige Handwerkszeug vermittelt, das du in deiner Praxis als Erzieherin bzw. Erzieher benötigen wirst. Dabei gibt es einen allgemeinbildenden Teil, in dem zum Beispiel die Fächer Deutsch, Politik, Religion/Ethik und eine Fremdsprache unterrichtet werden und einen Teil mit grundlegenden Erziehungstheorien und -maßnahmen. Außerdem lernst du, wie du erzieherische Angebote planst und durchführst, Entwicklungsstörungen erkennst, Medien einsetzt und Sprache förderst.  

Praktische Ausbildungsinhalte

In den Praxisphasen (Praktika und Anerkennungsjahr) der Ausbildung als Erzieherin bzw. Erzieher geht es darum, die gelernten theoretischen Inhalte in der Praxis anzuwenden. Nun bist du gefragt: Endlich kannst du deine Freude im Umgang mit Kindern ausleben. Du wirst sofort ins Team integriert und kannst in der Regel schon nach kurzer Zeit die gleichen Tätigkeiten ausführen wie deine Kolleginnen und Kollegen.

Wie läuft die Ausbildung zur Erzieherin ab?

Die Ausbildung als Erzieherin bzw. Erzieher ist eine schulische Ausbildung und erfolgt daher an einer Berufsschule, einem Berufskolleg oder einer Fachschule. Du wirst aber nicht nur theoretischen Unterricht haben, sondern einen Teil der Zeit als Praktikum in sozialpädagogischen Einrichtungen verbringen, um später beruflich durchstarten zu können. Dabei handelt es sich in der Regel um ein einjähriges Berufspraktikum, was je nach Bundesland und Berufsschule in der Ausbildungszeit enthalten ist oder noch hinzukommt. Es wird auch als "Anerkennungsjahr" bezeichnet. 

Hinweis: Du kannst die Ausbildung in Vollzeit oder berufsbegleitend absolvieren. Beachte, dass sich bei letzterem deine Ausbildungszeit verlängern kann.

Seit 2012 gibt es die Praxisintegrierte Ausbildung (PiA), eine Alternative zur schulischen Erzieher-Ausbildung. Bei PiA ist die Praxiszeit einschließlich des Berufspraktikums gleichmäßig in die drei Ausbildungsjahre integriert. Du arbeitest also bereits während deiner Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher in einer sozialpädagogischen Einrichtung. In der Regel handelt es sich dabei um zwei Tage in der Woche.

Außerdem bieten dir einige Berufsschulen, Fachschulen und Berufskollege an, Zusatzkenntnisse zu erwerben, die dir die Möglichkeit geben, den Abschluss mit der

zu erwerben.

Fachrichtungen

Jugend- und Heimerzieher unterstützen Familien bei der Erziehung und betreuen und fördern Kinder in Betreuungseinrichtungen.

Was macht ein Jugend- und Heimerzieher?

Ob in Wohnheimen, Beratungsstellen oder Internaten: Es gibt viele Orte, wo die Jugend zeitweise oder längerfristig ohne ihre Eltern aufwächst. Als Jugend- und Heimerzieher bist du zwar kein „Elternersatz“, übernimmst oder ergänzt aber einige ihrer Aufgaben in der Erziehung und der Förderung.

In der Erziehung unterstützen

Ein Junge hat sich beim Spielen verletzt und muss zum Arzt gebracht werden. Ein anderes Kind hat seinen ersten Liebeskummer und leiht sich dein offenes Ohr: Als Jugend- und Heimerzieher bist du während deiner Arbeitszeit in vielen Themen für die Jugendlichen da. Du förderst sie in Bereichen, die über die normale Schulbildung hinaus gehen, indem du ihnen zeigst wie man kocht, sein Zimmer ordentlich hält oder handwerklich arbeitet. Manchmal arbeitest du mit mehreren Kindern in der Gruppe zusammen, spielst Spiele, bereitest Essen und Trinken zu oder betreust die Jugend bei den Hausaufgaben. In anderen Situationen wiederrum bist du für einzelne Kindern und Jugendlichen da: Du führst einzelne Gespräche mit ihnen, fährst mit ihnen zum Arzt oder begleitest sie zu Behörden, wenn ein neuer Ausweis oder ein Dokument beantragt werden muss. Und auch ein Planungstalent hast du: Deine eigens erstellten Wochenpläne können sich sehen lassen und warten mit gut geplanten Veranstaltungen und Aktionen auf die Jugendlichen. Darüber hinaus bietest du deinen Schützlingen auch an jedem einzelnen Wochentag eine verlässliche Struktur: Du schaust, dass deine Schützlinge ausreichend schlafen und kümmerst dich um die regelmäßigen Essenszeiten.

Arbeit in Heimen

Nicht alle Kinder in Deutschland haben das Glück wohlbehütet in einer Familie groß zu werden. Durch die unterschiedlichsten Ursachen können sie auch in Heimen oder Wohngruppen landen. An diesem Arbeitsplatz arbeitest du natürlich nicht nur unterstützend in der Heimerziehung, sondern gibst dein Bestes die Erziehung und Förderung, die sonst von den Eltern übernommen werden, zu ersetzen. Als wichtige Bezugsperson bist du an diesem Arbeitsplatz also immer für deine Schützlinge da, wenn sie Probleme oder Redebedarf haben. Den Alltag im Heim organisierst du ebenfalls: Ein Kind hat Geburtstag? – Kein Problem: Kurzerhand studierst du mit den anderen Jugendlichen und ein paar Instrumenten eine eigene Choreografie ein. Einer deiner jugendlichen Schützlinge braucht eine neue Winterjacke? – Auch darum kümmerst du dich mit ihm gemeinsam. Du begleitest deine Schützlinge lange. So erlebst du ihre Grundschulzeit, die Pubertät und ihren Einstieg in das Berufsleben. Dabei stehst du ihnen immer helfend zur Seite: Egal, ob du bei den Hausaufgaben hilfst oder sie beim Schreiben ihrer Bewerbung unterstützt. 

Inhalte der Ausbildung

Theoretische Ausbildung

Als angehender Jungend- und Heimerzieher lernst du die Kunst der Pädagogik in der Schule. Hier lernst du nicht nur die theoretischen Grundlagen der Entwicklungspsychologie, der Sozialpädagogik und Erziehung kennen, sondern bekommst auch beigebracht, mit welchen Methoden man Gruppenveranstaltungen organisieren kann. Deine Lehrer legen außerdem ein Augenmerk auf die verschiedenen Fördermöglichkeiten deiner Schützlinge: So lernst du bereits in der Fachschule die verschiedenen Möglichkeiten der kreativen Förderung kennen. Neben dem berufsspezifischen Bereich solltest du dich außerdem auf Fächer wie Deutsch oder Wirtschafts- und Sozialkunde einstellen.

Praktische Ausbildung

Du machst zwar eine schulische Ausbildung, die Praxis kommt aber selbstverständlich nicht zu kurz! Neben der Berufsschule nimmst du auch an Berufspraktika teil und lernst die Einrichtungen, in den du später als Erzieher tätig sein kannst, bereits während deiner Berufsausbildung rund um die Heimerziehung kennen. Insgesamt absolvierst du ein ganzes Jahr Praktikum und lernst mit Kindern zu arbeiten und den Aufbau und die Funktion der Einrichtungen. Du nimmst an Gesprächen mit Eltern teil, organisierst vielleicht schon deine erste eigene Gruppenstunde und lernst die Arbeit im Team kennen.
Hilfreiche Fähigkeiten
  • Teamfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Analytisches Denken
  • Empathie
  • Kreativität

Finde mit unserem Stärken-Check heraus, wo deine Stärken und Schwächen liegen, wie deine Eltern und Freunde dich einschätzen und erfahre, welche Berufe perfekt zu dir passen.

Wie gut passt der Beruf Erzieher / Erzieherin zu dir?

Wenn du in deinem Beruf gerne Menschen helfen möchtest, ist der Beruf Erzieher / Erzieherin genau der Richtige für dich.
Wenn du nicht vor einer Gruppe von Menschen sprechen möchtest, könnten andere Berufe besser zu dir passen.

Gut zu wissen...

  • Kleinkinder haben doppelt so viele Synapsen wie Erwachsene.
  • Ein vierjähriges Kind stellt im Durchschnitt 437 Fragen am Tag.
  • 26 Prozent aller Kinder sind Einzelkinder.

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