Kunststoff- und Kautschuktechnologe / Kunststoff- und Kautschuktechnologin

Ausbildung & Beruf

Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik bei der Arbeit.
© sergeyryzhov | Canva

Bildungsweg: Duale Ausbildung

Empfohlener Schulabschluss: Hauptschulabschluss

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Azubi-Gehalt: Ø 950 EUR

Kunststoff- und Kautschuktechnologe / Kunststoff- und Kautschuktechnologin

Ausbildung & Beruf

Kunststoff- und Kautschuktechnologen stellen Produkte aus Kunststoff her. Dazu verarbeiten sie Werkstoffe maschinell und mit der Hand, überwachen die Fertigungsverfahren und kontrollieren die Ergebnisse auf Grundlage strenger Qualitätsvorgaben.

Wie werde ich Kunststoff- und Kautschuktechnologe?

Um erfolgreich in eine Ausbildung als Kunststoff- und Kautschuktechnologe starten zu können, solltest du natürlich einige Eigenschaften und Interessen mitbringen, dazu gehören:

  • Handwerkliches- und technisches Geschick
  • Präzision und Genauigkeit
  • Mathematische Kenntnisse
  • Teamfähigkeit
  • Sorgfalt

Bist du dir noch nicht sicher, ob du alle Voraussetzungen erfüllst? Dann teste deine Persönlichkeit mit unserem Berufs-Check, so findest du in kurzer Zeit heraus, ob dieser oder andere Berufe wirklich zu dir passen!

Schulische Voraussetzungen

Zusätzlich zu den persönlichen Voraussetzungen zählt natürlich eine gewisse schulische Vorbildung zu den Anforderungen, die ein Ausbildungsbetrieb an dich stellt. Mit einem sehr guten Hauptschul- oder mittleren Schulabschluss hast du beste Karten, einen begehrten Ausbildungsplatz zu ergattern.
Hinweis: Bis zum 1. August 2023 hieß die Ausbildung "Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik". 

Was macht ein Kunststoff- und Kautschuktechnologe?

Deine Aufgaben als Kunststoff- und Kautschuktechnologe im Überblick

  • Produktion: Herstellung großer Produktpaletten; Auswahl geeigneter Materialien & Verarbeitung; Auswahl der Fertigungsverfahren; Kontrolle der Arbeitsschritte & Ergebnisse; Fehler- & Feinkorrekturen; Qualitätskontrolle.
  • Rund um die Produktion: Annahme von Kundenaufträgen; Planung der Arbeitsschritte; Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen; Verpacken & Lagerung der Produkte bis zum Transport.


Deine Aufgaben als Kunststoff- und Kautschuktechnologe im Detail

Der Allrounder in der Produktion

Der Beruf des Verfahrensmechanikers für Kunststoff- und Kautschuktechnik ist so vielseitig wie kaum ein anderer. In den sieben Fachrichtungen werden verschiedene Bearbeitungsverfahren und Werkstoffe verwendet und unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Die Palette der Produkte, die du als Verfahrensmechaniker herstellst, ist breit gefächert: Über Rohrleitungen, Bauteile, Kunststoff-Mischstoffe zur Weiterverarbeitung, Formteile wie Stoßstangen und Fahrzeugverkleidungen bis hin zu medizinischen Apparaten, Fenster- und Türrahmen, Folien und Kautschuk-Mischstoffen für die Fahrzeugausstattung oder für Implantate fertigst du alles, was komplett oder in Teilen aus Kunststoff und Kautschuk besteht.

Mischen, Schmelzen, Pressen, Schleifen – eine Vielzahl an Fertigungsschritten

Nachdem du einen Auftrag und die dazugehörigen technischen Zeichnungen des Produkts erhalten hast, planst du deine Arbeitsschritte. Zu Anfang steht die Auswahl der Materialien und Hilfsstoffe, wie zum Beispiel Färbemittel an, anschließend stellst du nach Rezept die richtigen Mengen zusammen. Dazu wiegst du Farbstoffe, Weichmacher oder Stabilisatoren ab und füllst die Portionen in einen großen Behälter. Nun wird alles durchgemischt. Je nachdem, wie groß die Menge ist, mischst du meistens mithilfe einer Mischmaschine. Nun geht es weiter: Je nach Produkt wählst du ein Fertigungsverfahren aus. Wenn du zum Beispiel Kunststoffe zu Folien verarbeiten möchtest, eignet sich der Kalander. Er besteht aus mehreren beheizten Walzen, die den Kunststoff schmelzen und formen. Dazu stellst du je nach Material die gewünschte Temperatur ein. Wenn du einen Extruder benötigst, wählst du auch die Geschwindigkeit und den Druck aus. Ein Extruder ist ein Fördergerät, das feste bis dickflüssige Massen bei hohem Druck und hoher Temperatur aus einer Öffnung herauspresst, um dem Material eine bestimmte Form zu geben. Damit kannst du zum Beispiel Formteile wie Autostoßstangen oder medizinische Instrumente herstellen.

Andere Kunststoff-Verarbeitungsverfahren sind Blasformen, Spritzgießen und Thermoformen. Während die Maschinen produzieren, überwachst du die Arbeitsschritte genau. Ob die richtige Temperatur und Geschwindigkeit der Maschinenwerkzeuge eingestellt sind, lässt sich an den ersten Ergebnissen absehen. Falls dir Fehler unterlaufen sind, kannst du diese nun beheben. Durch Schleifen, Fräsen, Kleben oder Schweißen verpasst du den Teilen den richtigen Schliff und kombinierst Einzelteile miteinander. Schließlich steht eine letzte Qualitätskontrolle an. Kommen die Farben so zur Geltung, wie sie der Kunde bestellt hat? Unter verschiedenen Lichtverhältnissen machst du die Sichtkontrolle und prüfst die Farbwerte am PC. Wenn alles stimmt und die Ergebnisse von deinem Vorgesetzten abgesegnet sind, verpackst und lagerst du die Teile, bis sie zum Kunden abtransportiert werden.

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Was lernt man in der Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen?

Schulische Ausbildungsinhalte

Die Berufsschule ist einer der zwei Lernorte der dualen Ausbildung. Hier kannst du dich auf die Fächer Physik, Chemie und Technik einstellen, welche für deinen Beruf unverzichtbar sind. In Physik lernst du zum Beispiel, wie Schaltpläne erstellt werden. Dieses Wissen benötigst du zum einen bei der Arbeit mit elektrisch gesteuerten Maschinen sowie bei der Planung für die Produktion von Bauteilen und Baugruppen, die auch mit Regel- und Steuerungselementen versehen werden. In Chemie hast du die ersten Berührungspunkte mit den vielen Kunststoffen und Kautschukarten. Schon früh lernst du die Eigenschaften der Werkstoffe und ihre Verwendungsmöglichkeiten kennen. Im Fach Technik verschaffen dir deine Lehrer einen Überblick über die unterschiedlichen Fertigungs- und Bearbeitungsverfahren wie Fräsen, Schleifen, Pressen, Spritzgießen, Extrudieren und Kalandrieren vertraut.

Betriebliche Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb arbeitest du parallel zur Theorie aus der Berufsschule in der richtigen Wirtschaft mit echten Aufträgen. Hier lernst du, wie du Messwerte wie Temperatur, Druck oder Masse erfasst, Maschinen vorbereitest und in Betrieb nimmst, nach welchen Kriterien du Werkstoffe auswählst und die richtigen Portionen abwiegst und wie nach jedem Arbeitsschritt die Qualität der Ergebnisse kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert wird. Wie du siehst, wird im täglichen Arbeitsbetrieb als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik ein Allround-Talent gefordert, welches weitreichende Fähigkeiten besitzt und sich auch in schwierigen Situationen nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt.

Wie läuft die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik ab?

Die duale Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen ist sehr breit gefächert. Du musst dich für eine der folgenden sieben Fachrichtungen entscheiden, welche aber meistens schon von deinem Ausbildungsbetrieb vorgegeben wird:

  • Bauteile (Herstellung von Bauteilen und Baugruppen aus polymeren Baustoffen)
  • Compound- und Masterbatchherstellung (Herstellung von verstärkten- oder eingefärbten Kunststoff-Gemischen zur Weiterverarbeitung)
  • Faserverbundtechnologie (Herstellung von Mischstoffen, insbesondere für die Automobilindustrie, auch für Möbel, Haushaltsgeräte und Bauwerke)
  • Formteile (Herstellung von Teilen wie Armaturenbrettern oder Stoßstangen)
  • Halbzeuge (z. B. Rohre, Profile, Folien, Platten)
  • Kunststofffenster (Herstellung von Fenster-, Tür- und Fassadenelementen)
  • Mehrschichtkautschukteile (Herstellung von Halbzeugen aus Kautschuk- und Textilanteilen, zum Beispiel für den Bau, Auto- und Flugzeugausstattung, Implantate)
Bereits nach zwei Jahren hast du die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer abgeschlossen, welche in deiner eigentlichen Ausbildung inbegriffen ist. Natürlich ist für dich hier noch nicht Schluss, du kannst jedoch schonmal den ersten Erfolg in deiner Ausbildung verbuchen.

Gut zu wissen...

  • Ungefähr 70 Prozent des natürlichen Kautschuks werden für die Herstellung von Reifen verwendet.
  • Der erste Kunststoff mit dem Namen „Parkesine“ wurde 1862 auf der Weltausstellung in London präsentiert.
  • Weltweit werden pro Minute fast eine Million Getränkeflaschen aus Plastik verkauft.

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