Heilerziehungspfleger / Heilerziehungspflegerin

Ausbildung & Beruf

Heilerziehungspflegerin bei der Arbeit
© BrianAJackson | canva

Bildungsweg: Schulische Ausbildung

Empfohlener Schulabschluss: Realschulabschluss / Mittlere Reife

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Heilerziehungspfleger / Heilerziehungspflegerin

Ausbildung & Beruf

Ein Job mit viel Verantwortung: Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger unterstützen Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen in allen Altersstufen. Sie betreuen sie im Alltag und fördern die Eigenständigkeit ihrer Schützlinge.

Wie werde ich Heilerziehungspfleger?

Du hilfst Menschen in jeder Lebenslage? Du hast keine Scheu vor körperlicher Nähe? Wie wäre es dann mit der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger? Neben deiner ausgeprägten sozialen Kompetenz solltest du vor allem folgende Eigenschaften mitbringen:

  • Offenheit
  • Freundlichkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Emotionale und körperliche Belastbarkeit
  • Interesse an Pädagogik, Werken, Musizieren und Psychologie
Wichtig: Als Heilpädagoge hast du einen äußerst verantwortungsvollen Beruf, da du dich um andere Menschen kümmerst. Das bedeutet, dass dir stets die unterschiedlichsten Schicksale begegnen werden. In manchen Fällen zeigen diese Personen Verhaltensauffälligkeiten, beispielsweise Wutausbrüche, auf die du angemessen reagieren musst. Dies kann dich mitunter an deine emotionalen und körperlichen Grenzen bringen! Dessen solltest du dir immer bewusst sein. Versuche in deiner Freizeit stets den Arbeitsalltag hinter dir zu lassen und genügend Abstand zu gewinnen.

Schulische Voraussetzungen

Wichtig: Bei der Ausbildung als Heilerziehungspfleger handelt es sich um eine landesrechtlich geregelte schulische Aus- und Weiterbildung.

Da du als Voraussetzung für die Heilerziehungspfleger-Ausbildung bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung bzw. Berufserfahrung mitbringen musst, wird manchmal auch von einer Weiterbildung gesprochen. Die schulischen Voraussetzungen für die Ausbildung variieren je nach Bundesland. In der Regel werden ein Realschulabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung benötigt. Alternativ reichen auch mehrere Jahre einschlägige Berufserfahrung, sofern du über das Abitur oder die Fachhochschulreife verfügst. Zusätzlich verlangen manche Arbeitgeber im Voraus noch ein polizeiliches Führungszeugnis, insbesondere wenn du mit Kindern zusammenarbeitest, und ein Attest vom Arzt, welches dir deine gesundheitliche Eignung bescheinigt.

Was macht ein Heilerziehungspfleger?

Deine Aufgaben als Heilerziehungspfleger auf einen Blick

  • Alltagshelfer: Heilerziehungspfleger unterstützen Betroffene im Alltag, damit diese ein möglichst eigenständiges Leben führen können.
  • Fähigkeitenförderer: Mit Hilfe eines Förderplans entwickeln Heilerziehungspfleger die Fähigkeiten ihrer Schützlinge.
  • Inklusionshelfer: Angehörige, Freunde und das soziale Umfeld müssen informiert werden. Öffentlichkeitsarbeit steht deshalb auf der Agenda in der Heilerziehungspflege.


Deine Aufgaben im Detail

Etwa 7,9 Millionen Menschen in Deutschland sind schwerbehindert, das sind 9,5 Prozent der gesamten Bevölkerung. Rund 18 Millionen sind von einer psychischen Erkrankung betroffen. Diese Menschen brauchen oftmals Hilfe, um ihren Alltag zu bewältigen. Im Rahmen der Teilhabe gibt es deshalb die Heilerziehungspflege. Dieser Fachbereich befasst sich mit der Assistenz, der Bildung, der Beratung und der Begleitung von Menschen mit Handicap und psychisch Erkrankten. Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger arbeiten sowohl ambulant als auch stationär und sind vor allem pädagogisch tätig. Die Pflege ist zwar ein Aspekt, steht aber nicht im Vordergrund.

Alltagshelfer

Menschen mit Behinderung und psychisch Kranke möchten ein gewisses Maß der Eigenständigkeit erreichen beziehungsweise behalten. Deshalb unterstützt du sie in den Fällen, in denen sie Hilfe brauchen und motivierst sie, Aufgaben selbst zu übernehmen. Dies kann Tätigkeiten im Haushalt oder andere Situationen im Alltag betreffen. Du fährst zum Beispiel mit betroffenen Personen in den Supermarkt und kaufst mit ihnen ein. Anschließend kochst du mit ihnen eine leckere Mahlzeit. Je nach Grad der Behinderung musst du als Heilerziehungspflegerin bzw. -pfleger auch Medikamente verabreichen oder bei der Körperpflege unter die Arme greifen. Die Scheu vor körperlicher Nähe ist hier fehl am Platz.

Fähigkeitenförderer

Jede Person hat gewisse Fähigkeiten. In der Heilerziehungspflege arbeitest du mit den betreuten Personen an der (Weiter-)Entwicklung dieser Fähigkeiten. Als Experte schreibst du Förderpläne für diverse Bereiche, um die Talente der Menschen mit Handicap bzw. psychisch kranken Menschen voranzubringen. Du holst deine Schützlinge immer auf dem Level ab, auf dem sie sich gerade befinden, musst also im Voraus genau beobachten und beurteilen. Singen, Musizieren, Werken, Basteln, Vorlesen – es gibt viele Aktivitäten, die sich positiv auf die Entwicklung auswirken. Du suchst geeignete Tätigkeiten heraus und kreierst individuelle Maßnahmenpläne für jeden deiner Schützlinge. Diese setzt du anschließend in Einzelsitzungen oder in größeren Gruppen um.

Inklusionshelfer

Mit einer Schwerbehinderung beziehungsweise einer psychischen Erkrankung hat man es nicht immer leicht im Alltag. Oft fehlen die Aufklärung und die Unterstützung in der Gesellschaft. Du erhebst die Stimme für die Personen, die sie nicht selbst erheben können. Du leistest als Heilerziehungspflegerin bzw. Heilerziehungspfleger Aufklärungsarbeit im sozialen Umfeld deiner betreuten Personen, beispielsweise erklärst du Angehörigen, wie sie die Person am besten unterstützen können. Mit Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen, beispielsweise Sommerfesten und Tagen der offenen Tür, verschaffst du deinem Bereich und deiner wichtigen Arbeit Aufmerksamkeit in der Bevölkerung.

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Was lernt man in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger?

Die Ausbildung teilt sich in theoretische und praktische Inhalte auf. Frauen und Männer müssen mindestens 2.400 Unterrichtsstunden absolvieren, ergänzt durch mindestens 1.200 Stunden Praxis. Unter anderem lernen sie in ihrer Ausbildung als Heilerziehungspflegerin bzw. Heilerziehungspfleger folgende Themenfelder kennen:

  • Heilerziehung
  • Gesundheit und Pflege
  • Psychiatrie
  • Organisation, Recht und Verwaltung
  • Musik und Kreativität
  • Sprache und Kommunikation
  • Psychomotorik
  • Technologie
Teil der Ausbildung in der Heilerziehungspflege sind außerschulische Betriebspraktika bei stationären und ambulanten Einrichtungen. Dort kannst du deine schulischen Kenntnisse in der Praxis ausprobieren und erste Fördermaßnahmen entwickeln und umsetzen.

Wie läuft die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger ab?

Die Heilerziehungspfleger-Ausbildung kannst du in Voll- oder Teilzeit absolvieren. Je nach Bundesland unterscheidet sich die Ausbildungsdauer. In Vollzeit brauchst du für die Ausbildung in der Regel drei Jahre. In Teilzeit benötigst du zwischen drei und fünf Jahre. Nach deinem Abschluss musst du diesen bei der zuständigen Landesbehörde staatlich anerkennen lassen.
Wichtig: Hast du im Vorfeld einen sozialen Beruf erlernt, beispielsweise Sozialassistent, ist es in manchen Bundesländern möglich, die Ausbildungsdauer auf zwei Jahre in Vollzeit zu verkürzen.

Hilfreiche Fähigkeiten
  • Teamfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Empathie
  • Kreativität

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Wie gut passt der Beruf Heilerziehungspfleger / Heilerziehungspflegerin zu dir?

Wenn du in deinem Beruf gerne Menschen helfen möchtest, ist der Beruf Heilerziehungspfleger / Heilerziehungspflegerin genau der Richtige für dich.
Wenn du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest, könnten andere Berufe besser zu dir passen.

Gut zu wissen...

  • Die Heilerziehungspflege ist ein junger Fachbereich, der erst im Jahr 1961 staatlich anerkannt wurde. Die erste Schule wurde 1958 in Stetten gegründet.
  • Mehr als die Hälfte der schwerbehinderten Menschen sind 65 Jahre und älter.
  • Einen Schwerbehindertenausweis erhält man, wenn der Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt.

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